Bei Kommunalwahl Demonstranten wollten Präsidentenresidenz in Tiflis stürmen

Demonstranten in Georgien
Oppositionelle Aktivisten legten am Tag der Kommunalwahlen in Georgien in der Nähe der Residenz des georgischen Präsidenten Feuer und forderten einen friedlichen Sturz der Macht
© Yegikov Mikhail / TASS / Action Press
Ein gutes Jahr liegt die umstrittene Parlamentswahl in Georgien am Schwarzen Meer zurück. Nun standen Kommunalwahlen an - was viele Georgier erneut zum Protest auf die Straße brachte.

Eine Gruppe von Demonstranten hat am Tag der Kommunalwahl in der Südkaukasusrepublik Georgien versucht, die Präsidentenresidenz in der Hauptstadt Tiflis zu stürmen. Im örtlichen Fernsehen war zu sehen, wie die Polizei die Demonstranten zurückdrängte, die einen massiven Metallzaun eingerissen hatten und auf das Gelände vor dem Gebäude eingedrungen waren. Die Polizei setzte auch einen Wasserwerfer ein, um den Protest vor dem Gebäude aufzulösen.

Ausgesetzte EU-Annäherung in Georgien

In Georgien waren die Menschen landesweit zu Kommunalwahlen aufgerufen. Die Südkaukasusrepublik steckt seit der umstrittenen Parlamentswahl vor gut einem Jahr, bei der sich die Regierungspartei Georgischer Traum zur Siegerin erklären lassen hatte, in einer politischen Krise. Einige Oppositionsparteien boykottierten nun die Kommunalwahl aus Protest. In der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) gingen Zehntausende gegen die Regierungspartei auf die Straße.

Begleitet von Protesten: Ultrarechter Kawelaschwili in Georgien als Präsident vereidigt
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Ultrarechter Kawelaschwili in Georgien als Präsident vereidigt

Die umstrittene Parlamentswahl und die anschließend von Ministerpräsident Irakli Kobachidse ausgesetzte EU-Annäherung lösten um den Jahreswechsel wochenlange Massendemonstrationen vor allem in Tiflis, aber auch in anderen Städten aus. Die Wahl hat auch das Verhältnis zwischen Tiflis und Brüssel weiter belastet.

DPA
km