Die Kapsel wurde etwa eine halbe Stunde nach der Landung aus dem Wasser auf das Bergungsschiff gehoben. Nach kurzen Medizinchecks entstieg SpaceX-Ingenieurin Anna Menon als erste der Kapsel, gefolgt von Ingenieurin Sarah Gillis, Pilot Scott Poteet und Kommandeur Jared Isaacman. Die vier sollten im Anschluss mit einem Hubschrauber an Land geflogen werden.
Die vierköpfige Besatzung unter Führung des US-Milliardärs Isaacman war am Dienstag von Cape Canaveral aus ins All gestartet und hatte sich dabei zeitweise bis auf 1400 Kilometer von der Erde entfernt - so weit wie kein Astronaut seit den Apollo-Mondmissionen der 60er und 70er Jahre und dreimal so weit wie die Internationale Raumstation ISS.
Am Donnerstag hatten zwei Besatzungsmitglieder die Kapsel dann für mehrminütige Außeneinsätze verlassen - als erste Amateur-Astronauten ohne Regierungsauftrag. Ziel waren Praxistests für die von SpaceX entwickelten Hightech-Raumanzüge. "Es ist herrlich", sagte der 41-jährige Isaacman, während er sich an der Außenseite der Kapsel an einer Metallstruktur namens "Skywalker" festhielt und die Erde unter ihm vorbeizog.
Nach dem Ende ihres Weltraumspaziergangs hatte die Crew eine Reihe wissenschaftlicher Experimente vorgenommen und die Verbindung mit dem Starlink-Satellitensystem von SpaceX getestet. Die Dragon-Kapsel landete nun am Sonntag um 03.37 Uhr (Ortszeit; 09.37 Uhr MESZ) vor der Küste Floridas im Meer.
Der frühere Nasa-Mitarbeiter Sean O'Keefe nannte die Unternehmung einen "Wendepunkt auf dem Weg zur Kommerzialisierung des Weltraums". Nasa-Chef Bill Nelson sprach von einem "großen Sprung nach vorn". Bislang hatte noch nie ein Zivilist einen Weltraumspaziergang unternommen, ausschließlich ausgebildete Berufsastronauten hatten Außeneinsätze ausgeführt.
In den kommenden Jahren planen Isaacman und SpaceX-Chef Musk zwei weitere Missionen im Rahmen des "Polaris"-Programms. Dazu gehört der erste bemannte Flug der neuen SpaceX-Rakete Starship, die sich noch in der Entwicklung befindet. Die Kosten des Programms sind nicht bekannt.