Kacheln und Kabeljau: "Asterix in Lusitanien" erscheint am Donnerstag

Neuer Asterix-Band
Neuer Asterix-Band
© AFP
Es gibt noch immer Ecken des Römischen Reiches, in denen Asterix und Obelix sich noch nicht mit den ungeliebten Besatzern geprügelt haben: Der 41. Band der international erfolgreichen Comicserie spielt in Lusitanien, wie Portugal in römischer Zeit hieß. Er habe Lust auf Sonne und Farben gehabt, sagte der Autor Fabcaro. Die neue Folge erscheint am Donnerstag in zwei Dutzend Ländern und 19 Sprachen und Dialekten. 

Es ist der zweite Band des Texters Fabcaro und der siebte des Zeichners Didier Conrad, der 2013 Albert Uderzo abgelöst hatte. "Es ist nicht immer einfach, Klischees zu vermeiden, aber wir wollten wohlwollenden Humor, bei dem man nicht über den anderen lacht, sondern mit ihm", sagte Fabcaro bei einem Pressetermin in Paris.

"Gallier und Lusitanier haben viele Gemeinsamkeiten: Patriotismus, Sinn für Humor, Genussfreude, Widerstandsgeist, Reiselust...", sagte der portugiesische Botschafter in Frankreich, Francisco Ribeiro de Menezes, mit Blick auf den neuen Comic, der in seiner Heimat in doppelt hoher Auflage gedruckt wird. 

Anlass der Portugal-Reise der beiden Gallier ist der Hilferuf eines Portugiesen, der in dem 1971 erschienenen Band "Die Trabantenstadt" eine Nebenrolle spielte. Die Bewohner Lusitaniens leiden ebenfalls unter römischer Besatzung und hoffen auf die faustkräftige Hilfe von Asterix und Obelix. 

Schon auf der Fahrt über den Atlantik - auf der wie üblich eine Bootsladung Piraten verprügelt wird - erfahren die beiden Gallier, worin die kulinarische Spezialität Lusitaniens besteht: "Kabeljâo, der wird gesalzen und muss dann gaaanz lange in der Sonne liegen", so erklärt es ihr Begleiter. Obelix ist fassungslos: "Wie bei Verleihnix? Asterix müssen wir wirklich dahinfahren?", jammert der Wildschwein-Gourmet. 

Die Geschichte enthält alle Bestandteile, die den Erfolg der Comicserie ausmachen: Prügeleien mit Römern, Anspielungen auf ortstypische Gerichte und Eigenheiten, eine Begegnung mit Cäsar. 

Wie üblich sind die wenigen weiblichen Figuren entweder korpulente Ehefrauen - mit Namen wie "Flottebine" - oder schutzbedürftige junge Mädchen mit Sanduhr-Figur, denen schnell die Tränen in den großen Augen stehen.

Häufig gibt es Anspielungen auf Zeitgenössisches  - so heißt der ortskundige Führer Dschipies, ein in Stein gemeißeltes Passwort soll "eine Zahl und ein Symbol" enthalten, und ein gallisches Pärchen sorgt sich, dass Rom künftig das Rentenalter heraufsetzen könnte.  

Die unübersetzbare "Saudade", eine als typisch portugiesisch geltende Mischung aus Weltschmerz und Melancholie, zieht sich als Leitmotiv durch den ganzen Band. "Mich deprimiert, dass ich so glücklich bin", seufzt Obelix, als er und sein Freund versuchen, sich mit schwarz gefärbten Vorne-kurz-hinten-lang-Frisuren als Lusitanier auszugeben. 

Der Zeichner Conrad verriet seine Methode, um portugiesischen Weltschmerz zu zeichnen: "Ich zeichne einen etwas traurigen Blick, der von einem kleinen Lächeln begleitet wird", sagte er. 

"Asterix" ist der erfolgreichste französische Comic und wurde in mehr als 110 Sprachen und Dialekte übersetzt. Seit Beginn der Serie 1959 wurden 400 Millionen Exemplare verkauft.

AFP