Die Lage in den Hochwasserregionen hat sich weiter entspannt. Auch an den noch kritischen Punkten in Sachsen-Anhalt habe das Wasser überall eine "fallende Tendenz", sagte eine Sprecherin des Krisenstabes der Landesregierung in Magdeburg. Nach wie vor seien aber noch zahlreiche Ortschaften vor allem im Landkreis Stendal und im Salzlandkreis überflutet.
In Fischbeck, wo erst am Montag ein gebrochener Deich weitgehend geschlossen werden konnte, stehe das Wasser immer noch gut 1,30 Meter hoch, sagte die Sprecherin. Insgesamt seien in den Flutgebieten Sachsen-Anhalts noch rund 7500 Menschen von Evakuierungen betroffen. Es werde noch Tage dauern, bis sich das Wasser komplett zurückziehe.
Auch die nördlichen Elbe-Anrainer in Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein melden weiter fallende Wasserstände. Das große Aufräumen hat dort bereits begonnen. Die durchweichten Deiche bleiben aber vorerst unter Kontrolle.
Die Finanzminister der Länder wollen im Lauf des Tages in Potsdam über Details der geplanten Fluthilfen beraten. Bund und Länder hatten sich auf die Einrichtung eines Hilfefonds in Höhe von bis zu acht Milliarden Euro verständigt, an dem sie sich je zur Hälfte beteiligen. Die Bundesregierung plant zur Finanzierung einen Nachtragshaushalt und will dabei ohne Steuer- und Abgabenerhöhungen auskommen. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hatte aber auch dafür plädiert, für die Bewältigung der Flutschäden den Fonds Deutsche Einheit zu nutzen.
Am 28. Juni soll der Bundestag über die entsprechenden Gesetzentwürfe der Bundesregierung abstimmen, bevor der Bundesrat sich dann abschließend am 5. Juli mit dem Aufbaufonds befassen kann.