Zu Menschen mit Einwanderungsgeschichte zählt die Statistik diejenigen, die entweder selbst seit dem Jahr 1950 nach Deutschland eingewandert sind oder beide Elternteile. In der Gesamtwirtschaft hatte demnach 2024 gut ein Viertel (26 Prozent) aller abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.
Deutlich über diesem Schnitt war laut Bundesamt im vergangenen Jahr der Anteil im Gerüstbau (48 Prozent), bei Fahrerinnen und Fahrern von Bussen und Straßenbahnen (47 Prozent), in der Fleischverarbeitung (46 Prozent) sowie unter Servicekräften in der Gastronomie (45 Prozent) und bei Beschäftigten in der Altenpflege (33 Prozent).
Im Gegensatz dazu sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte in anderen Berufen dem Bundesamt zufolge "stark unterrepräsentiert". Dies trifft demnach etwa auf den Polizeivollzugsdienst zu (sieben Prozent) und Berufe in der öffentlichen Verwaltung sowie in der Sozialverwaltung und -versicherung (je neun Prozent). Auch an Grund- und weiterführenden Schulen oder in der Steuerverwaltung sind Berufstätige mit Einwanderungsgeschichte unterdurchschnittlich vertreten.
Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wertete die Zahlen des Bundesamtes als Beleg dafür, wie wichtig Einwanderung und Integration für die Gesellschaft seien. Menschen mit Einwanderungsgeschichte "halten unsere Wirtschaft und damit unser Land am Laufen", erklärte die WSI-Referatsleiterin für Aus- und Weiterbildungsforschung, Magdalena Polloczek. Zugleich seien insbesondere Berufe als Lehrkräfte, in der öffentlichen Verwaltung, bei der Polizei oder in der Sozialverwaltung "offensichtlich weniger gut zugänglich für Menschen mit Einwanderungsgeschichte". Hier gebe es großen Aufholbedarf.