Bei einem Bombenanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Der ferngezündete Sprengsatz explodierte nach Polizeiangaben, als ein Kleinbus vorbeifuhr. Ein Mitglied der radikalislamischen Taliban sei als mutmaßlicher Täter gefasst worden, sagte Kabuls Polizeichef Ajub Salangi. Unterdessen wurden bei einem Anschlag auf ein NATO-Militärlager südlich der afghanischen Hauptstadt Kabul nach Polizeiangaben mindestens 20 Menschen verletzt, darunter drei NATO-Soldaten.
Die Gewalt in Afghanistan hat in den vergangenen Monaten nach Angaben der NATO deutlich zugenommen. Im Juni gab es demnach so viele Angriffe wie seit zwei Jahren nicht mehr innerhalb eines Monats.
Am 15. April hatten drei Gruppen fundamentalistischer Taliban-Kämpfer in koordinierten Attacken Ziele in Kabul angegriffen, darunter Regierungsgebäude, Botschaften und Militärstützpunkte. Daraus entwickelten sich schwere Kämpfe, die insgesamt 17 Stunden dauerten. Am Ende wurden 51 Tote gezählt, unter ihnen dutzende Angreifer.
Wie der Polizeichef Ghulam Sachi Rogh Lewanai mitteilte, explodiertevor dem NATO-Lager der internationalen Afghanistan-Truppe ISAF in der Provinz Logar ein Sprengsatz, der in einem Lastwagen verborgen war. "Nach unseren bisherigen Informationen wurden 17 afghanische Zivilisten und drei ISAF-Soldaten verletzt", sagte Lewanai.
Die NATO bestätigte die Explosion und die Tatsache, dass NATO-Soldaten verletzt wurden, wollte aber keine Zahl und keine Staatsangehörigkeit der Verletzten nennen. Die radikalislamischen Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. Sie teilten mit, der Sprengsatz sei von einem Selbstmordattentäter gezündet worden. In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Anschläge der Aufständischen in der Umgebung von Kabul.