Rund ein Drittel des Geldes bekommen Praxen bisher über eine so genannte Strukturpauschale - also dafür, dass sie überhaupt Patienten versorgen. Rund drei Milliarden Euro fließen dafür, ohne dass die Praxen Bedingungen erfüllen müssen.
Das soll sich zum Jahreswechsel ändern. Dann bekommen Hausarztpraxen nur noch Geld, wenn sie bestimmte Leistungen anbieten, die Kernbestand der hausärztlichen Versorgung sind. Dazu gehören etwa Heim- und Hausbesuche, Impfungen, Ultraschalluntersuchungen sowie Videosprechstunden und mehr Termine am Mittwoch- und Freitagnachmittag. Je mehr Kriterien die Praxen erfüllen, desto mehr Geld erhalten sie über die Vorhaltepauschale.
"Wir haben gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung einen ersten Schritt hin zu mehr Patientenorientierung gemacht: Mehr Sprechstunden am Freitagnachmittag, mehr Praxen, die Hausbesuche durchführen und eine bessere hausärztliche Versorgung von Pflegeheimbewohnenden sind nur drei der zehn Punkte, die wir erreichen wollen", erklärte Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. Noch sei aber unklar, wie viele Praxen ihre Versorgungsangebote nun anpassen.