"Dabei kommen uns unweigerlich die Zelte in Gaza in den Sinn, die seit Wochen dem Regen, dem Wind und der Kälte ausgesetzt sind", fügte das Oberhaupt der katholischen Kirche mit Blick auf die verheerende humanitäre Lage im Gazastreifen hinzu. Heftige Regenfälle hatten Mitte Dezember große Teile des kriegszerstörten Palästinensergebiets unter Wasser gesetzt. Zelte und andere Notunterkünfte wurden überschwemmt.
Nach der Weihnachtsmesse verkündete der Papst von der Loggia des Petersdoms aus seine Weihnachtsbotschaft und spendete den Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). Auch in seiner Weihnachtsbotschaft ging Leo XIV. auf Kriege und Konflikte in aller Welt ein - und auf die Vermittlungsbemühungen für eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. "Mögen die beteiligten Parteien, unterstützt durch das Engagement der internationalen Gemeinschaft, den Mut finden, einen ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zu führen", sagte der Papst.
Am Mittwochabend hatte Papst Leo XIV. im Petersdom die erste Christmette seines Pontifikats gefeiert. In der sehr religiösen Predigt war er nicht direkt auf aktuelle politische Themen eingegangen. Weihnachten sei ein Fest "des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung", sagte der Papst. Er kritisierte aber eine "verkehrte Wirtschaft", die "dazu verleitet, die Menschen als Ware zu behandeln".
Am zweiten Weihnachtstag spricht Leo XIV. dann noch das Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der aus den USA stammende Robert Francis Prevost hatte im Mai die Nachfolge seines verstorbenen Vorgängers Franziskus angetreten.