Der Kanzler äußerte sich dabei auf die Frage eines Journalisten, wie er inzwischen seine Chancen einschätze, Kanzlerkandidat der SPD für die Wahl im Februar zu werden. Eine direkte Antwort darauf vermied der Kanzler. Auch vermied er die Aussage, dass er selbst der Kanzlerkandidat sein werde.
Für die parteiinterne Personaldebatte äußerte Scholz ein Stück weit Verständnis: Wer wie er eine Neuwahl des Bundestags anstrebe, "löst damit auch aus, dass darüber diskutiert wird, wie man sich da aufstellt", sagte Scholz. Für die SPD und für ihn selbst sei dabei klar, dass bei der Wahl ein Erfolg erzielt werden müsse.
In der SPD hat Scholz zuletzt an Rückhalt verloren. Mehrere Bundestagsabgeordnete sprachen sich für den in Umfragen beliebten Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten aus.
Am Dienstagabend wollten die SPD-Parteivorsitzenden mit den stellvertretenden Vorsitzenden nach Parteiangaben in einer "regelmäßigen Telefonkonferenz" über die Organisation des Wahlkampfs beraten. Einen Bericht der "Bild", wonach es sich um eine Krisensitzung zur Kandidatenfrage handele, dementierte eine SPD-Sprecherin als "falsch".