Scholz sagte weiter, es sei "bedauerlich", dass die Regierung am Ende nicht mehr "an einem Strang gezogen" habe. Daraus habe er mit dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner (FDP) die Konsequenz gezogen. "Öffentlicher Streit darf nie wieder die Erfolge der Regierung überlagern", sagte er. Das funktioniere aber "nicht mit der Faust auf dem Tisch oder indem man alle zu Gegnern erklärt, sondern indem man Kompromisse möglich macht, dafür kämpft und sich durchsetzt".
Mit Blick auf seinen ehemaligen Koalitionspartner FDP sagte Scholz weiter: "Wir sind besser dran, wenn wir zusammenhalten. Wenn wir uns auch nach einer Auseinandersetzung noch in die Augen schauen können." Das gelte für die Politik und das ganze Land.
Angesichts der immer wieder offen ausgetragenen Streitigkeiten in der Ampel-Koalition war Scholz lange dafür kritisiert worden, dass er das Bündnis nicht früher beendet hatte. Vor einer Woche trennte sich Scholz schließlich aber nach einem Koalitionsausschuss von Finanzminister Lindner und kritisierte diesen anschließend heftig. Dieser reagierte ebenfalls mit harschen Worten.
Vor der Regierungserklärung am Mittwoch stand Scholz im Bundestag mit mehreren Politikerinnen und Politikern der Opposition zusammen und scherzte augenscheinlich munter mit ihnen, darunter mit FDP-Chef Lindner.