"Ich finde es nicht nur traurig, sondern auch gefährlich, dass immer mehr Kinder nicht schwimmen können", sagte Parteichef Jan van Aken. Er verwies darauf, dass in Deutschland allein 2024 mehr als 400 Menschen ertrunken seien, darunter viele Kinder. Benachteiligt beim Schwimmenlernen seien vor allem Kinder aus Familien mit geringen Einkommen sowie aus finanzschwachen Kommunen. "Wer arm ist, geht unter", sagte dazu van Aken.
"Immer mehr Kinder im Grundschulalter in Deutschland können nicht schwimmen. Dabei ist Schwimmen eine Fähigkeit, die Leben retten kann", schreibt die Linke zur Begründung ihres Fünf-Punkte-Plans. Grund für die Entwicklung seien marode oder geschlossene Schwimmbäder und zu hohe Eintrittspreise.
Als Lösung sieht die Linke höhere Investitionen in die Bäder. "Es braucht mindestens eine Milliarde Euro jedes Jahr – allein für Schwimmbäder – bis Mitte der 2030er Jahre, um den Sanierungsstau zu beenden", schreibt die Partei. Zudem brauche es "barrierefreie Zugänge, ökologische Technik" und "gute Aufenthaltsqualität" in den Bädern.
Darüber hinaus fordert die Linke einen verpflichtenden Schwimmunterricht für Kinder im Grundschulalter. "Dafür brauchen wir ausreichend Wasserzeiten, Lehrpersonal und vor allem funktionierende Bäder in erreichbarer Nähe zum Wohnort." Gegen die Personalnot bei Bademeistern und Schwimmlehrern plädiert die Linke für Tarifbindung sowie die Möglichkeit der Freistellung vom Job. Die Eintrittspreise müssten zudem sinken und dürften für Kinder und Jugendliche nicht bei mehr als einem Euro liegen, fordert die Partei.
Zur Finanzierung setzt die Linke insbesondere auf eine Wiedererhebung der Vermögensteuer. Um dies durchzusetzen, schlug van Aken eine Volksabstimmung vor. "Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander", kritisierte der Linken-Parteichef.