Laut Sánchez werden die neuen Hilfen auf mehr Einwohner und Eigentum ausgedehnt. Landwirte erhalten demnach Unterstützung in Höhe von 200 Millionen Euro. "Wir werden die Arbeit zur Wiederherstellung der Normalität in den von dieser Naturkatastrophe betroffenen Gebieten fortsetzen", versicherte der Ministerpräsident, der die Maßnahmen des Staates mit den Wirtschaftshilfen während der Corona-Pandemie verglich.
Die Frage der politischen Verantwortung solle jedoch erst diskutiert werden, wenn sich das Land vom Schlimmsten erholt habe, sagte Sánchez weiter. Die Regierung konzentriere sich zunächst auf den Wiederaufbau, "später wird es in der politischen Debatte darum gehen, was wir angesichts dieses Klimanotstands verbessern müssen".
Aus Wut über das Krisenmanagement waren am Samstag in der besonders von den Überschwemmungen betroffenen Region Valencia mehr als 100.000 Menschen auf die Straße gegangen. Valencias Regionalpräsident Carlos Mazón gestand am Montag ein, dass "Fehler begangen worden sein könnten". Nun sei "jeder" verpflichtet, diese zu überprüfen.
Ende Oktober hatten extreme Regenfälle im Osten und Süden Spaniens verheerende Überschwemmungen ausgelöst, mancherorts gab es binnen 24 Stunden so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Zahlreiche Straßen verwandelten sich so in reißende Flüsse und spülten Autos mitsamt ihren Insassen fort. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 220 Menschen, die meisten davon in der Region Valencia. Die Suche nach dutzenden Vermissten sowie die Aufräumarbeiten in den mit Schlamm überzogenen Orten dauern an.
Für diese Woche sagte die Nationale Wetterbehörde Aemet für die Region Valencia neue heftige Regenfälle voraus.