Suu Kyi macht erste Auslandsreise seit 24 Jahren

Die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi bricht heute zu ihrer ersten Auslandsreise seit 24 Jahren auf.

Die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi bricht heute zu ihrer ersten Auslandsreise seit 24 Jahren auf. Die Friedensnobelpreisträgerin reist zu einem Wirtschaftsforum nach Bangkok.

Suu Kyi hatte fast zwei Jahrzehnte unter Hausarrest in Rangun verbracht. Ende 2010 wurde die heute 66-Jährige freigelassen und zog bei Nachwahlen Anfang April erstmals ins Parlament ein. Nachdem Birma jahrzehntelang von einer Militärjunta regiert worden war, wurde vor einem Jahr eine formal zivile Regierung unter Präsident Thein Sein eingesetzt. Der Westen lockerte daraufhin seine Sanktionen.

Für Mitte Juni plant Suu Kyi eine Europareise. Dabei will sie in Oslo mit 21 Jahren Verspätung ihre Dankesrede zur Verleihung des Friedensnobelpreises halten.

Birmas Präsident Thein Sein sagte derweil eine für diese Woche geplante Reise nach Thailand ab. Er werde nicht wie geplant an dem in Bangkok stattfindenden Wirtschaftsforum teilnehmen, zu dem auch Suu Kyi reist, sagte ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Der Besuch des Staatschefs in Thailand sei auf den 4. und 5. Juni verlegt worden.

Thein Sein traf unterdessen in Birmas Hauptstadt Naypyidaw den indischen Premierminister Manmohan Singh. Es war der erste Besuch eines indischen Regierungschefs in dem Nachbarland seit rund 25 Jahren. Indien will nach der Öffnung Birmas dort investieren und damit auch Chinas Einfluss auf das Land zurückdrängen.

In den inneren Auseinandersetzungen in Birma hatte Indien lange Zeit Suu Kyi und ihre Mitstreiter unterstützt, schlug sich aber in 1990er Jahren nach und nach auf die Seite der Militärjunta. Am Dienstag will Regierungschef Singh in Rangun auch Suu Kyi treffen, die einen Teil ihres Studiums in Indien absolvierte.

AFP
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