Als er von Journalisten im Weißen Haus nach der Anklage gefragt wurde, sagte Trump lediglich, Bolton sei ein "schlechter Kerl".
Im August hatten Ermittler der Bundespolizei FBI Boltons Haus in einem Vorort der Hauptstadt Washington durchsucht. Offizielle Angaben zu den Hintergründen der Durchsuchung gab es damals nicht, US-Medien zufolge ging es um den möglichen Verrat von Geheimdienstinformationen. Die "New York Post" hatte damals unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, FBI-Chef Kash Patel habe persönlich die Ermittlungen gegen Bolton angeordnet.
Trump hatte im Januar ein Dekret unterzeichnet, in dem er Bolton vorwarf, in einem 2020 veröffentlichten Buch über seine Zeit als Nationaler Sicherheitsberater geheime Informationen publik gemacht zu haben.
Bolton war von April 2018 bis September 2019 in Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater. Später wurde er zu einem scharfen Kritiker des Rechtspopulisten. Kurz vor der Hausdurchsuchung hatte der als außenpolitischer Hardliner bekannte Bolton etwa Trumps Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska zum Ukraine-Krieg kritisiert und von einem "Propagandasieg" für Putin gesprochen.
Trump wiederum hat Bolton immer wieder scharf attackiert und persönlich beleidigt. Kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit im vergangenen Januar entzog der Präsident seinem früheren Sicherheitsberater den Personenschutz durch den Secret Service - und das, obwohl Bolton Ziel von Todesdrohungen aus dem Iran geworden war.
Trump geht seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar mit teils rabiaten Methoden gegen Kritiker und politische Gegner vor. Am Donnerstag vergangener Woche war die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James, eine prominente Widersacherin Trumps, im US-Bundesstaat Virginia wegen Bankbetrugs angeklagt worden. Dort war zuvor bereits der Trump-Gegner und ehemalige FBI-Chef James Comey wegen angeblicher "schwerer Straftaten" angeklagt worden.