Besonders gelte es, angesichts der drohenden Kostenexplosion im Gesundheitsbereich die Anzahl der Arztbesuche zu regulieren. "Hier müssen wir reduzieren und effektiver werden", sagte Streeck. Helfen könne das im Koalitionsvertrag festgehaltene verpflichtende Primärarztsystem. Die Primärärztinnen und -ärzte sollen demnach "den medizinisch notwendigen Bedarf für einen Facharzttermin" und die zeitliche Dringlichkeit feststellen. Das soll zu einer besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten und einer schnelleren Terminvergabe führen.
Union und SPD hatten vereinbart, dass künftig die CDU das Gesundheitsministerium führen wird. Der amtierende SPD-Minister Karl Lauterbach wird das Amt also nicht behalten. Streeck zog für die CDU nach der Wahl im Februar erstmals in den Bundestag, sein Wahlkreismandat in Bonn gewann der Hochschulprofessor deutlich vor den Grünen. Der Virologe hatte während der Corona-Pandemie bundesweit Bekanntheit erlangt und war in den Expertenrat der Bundesregierung berufen worden.