Waldbrand bedroht Griechenlands drittgrößte Stadt Patras

Brand bei Patras
Brand bei Patras
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In Griechenland wird die drittgrößte Stadt Patras von einem Waldbrand bedroht. Es lodere ein großes Feuer in der Nähe der antiken Ausgrabungsstätte Voundeni rund sieben Kilometer vor Patras, erklärten die Behörden am Mittwoch. Der Brand bedrohe Waldgebiete und Häuser, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP. Das Gebiet sei von einer dichten Rauchwolke eingehüllt.

Heftiger Wind "behindert die Arbeit der Löschflugzeuge und erschwert die Wasserbeschaffung auf See", sagte im Fernsehsender ERT der Präsident der Feuerwehrgewerkschaft, Kostas Tsigkas. Er hatte bereits am Morgen gewarnt: "Wir stehen sicherlich vor den 24 schwierigsten Stunden" der bisherigen Waldbrandsaison. Allein am Vortag seien 82 neue Brände registriert worden. Athen hatte am Dienstag die EU formell um Hilfe bei den Löscharbeiten gebeten.

In Griechenland wehen bei anhaltender Hitze seit der vergangenen Woche Winde mit Geschwindigkeiten von mehr als 80 Kilometer pro Stunde, welche die Löscharbeiten erschweren. Auch für Mittwoch waren für einige Regionen im Westen des Landes Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius vorhergesagt. 

Besonders besorgt waren die Behörden neben dem Brand bei Patras über Feuerfronten auf der Insel Zakynthos vor der Südwestküste des Landes, auf der in Ägäis liegenden Insel Chios sowie bei Prevesa auf dem westlichen Festland. Mehrere Dörfer und ein Gesundheitszentrum mussten dort am Dienstag evakuiert werden. Seit dem frühen Mittwochmorgen waren laut Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis an allen Feuerfronten 33 Löschflugzeuge und mehr als 4800 Feuerwehrleute um Einsatz. 15 Feuerwehrleute seien in der Nacht verletzt worden. 

Seit Juni wurden in Griechenland durch Waldbrände bereits mehr als 20.000 Hektar Land zerstört. Angesichts der zahlreichen Waldbrände nahm die Polizei Ermittlungen auf, teilweise wird Brandstiftung vermutet. 

Auch Spanien, Portugal, Italien und die Balkanstaaten kämpfen derzeit gegen Waldbrände, während eine Hitzewelle über Südeuropa hinwegzieht. Durch die Feuer starben bisher vier Menschen - zwei in Spanien und je einer in Montenegro und Albanien. Auch in Frankreich ist es weiterhin sehr heiß, am Dienstag wurden an mehreren Orten Rekordtemperaturen von bis zu 43 Grad Celsius gemessen. Am Mittwoch sollte es im Burgund im Osten des Landes bis zu 40 Grad warm werden, in Paris sollte das Thermometer auf bis zu 36 Grad klettern. In fünf Départements gilt bis Donnerstagmorgen weiterhin die höchste Hitzewarnstufe. 

Wissenschaftler warnen, dass durch den menschengemachten Klimawandel die Häufigkeit und die Intensität von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen weiter zunehmen wird.

AFP