An der Schule in Novi Sad, die der junge Mann besucht hatte, wurde Trauerbeflaggung gehisst. Menschen legten vor dem Gebäude Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
Bei dem Unglück am 1. November in der nordserbischen Stadt war ein frisch renoviertes Bahnhofsvordach aus Beton eingestürzt. 14 Menschen im Alter zwischen sechs und 74 Jahren kamen sofort ums Leben, eine Verletzte starb später im Krankenhaus.
Der Vorfall heizte die Wut über die im Land verbreitete Korruption und mangelnde Aufsicht bei Großbauprojekten an. Seit Monaten wird im Land gegen Korruption und die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic protestiert. Ende Januar erklärte Ministerpräsident Milos Vucevic seinen Rücktritt.
Auch am Freitagabend wurde erneut protestiert. In Novi Sad marschierten Studierende und weitere Bürger im Gedenken an die Opfer durch die Stadt. In der südserbischen Stadt Nis traf ein Protestzug von Regierungsgegnern auf Anhänger der Regierungspartei. Die Polizei trennte die Gruppen, es kam zu leichten Auseinandersetzungen.
Am vergangenen Wochenende kam es zur bisher größten Demonstration der Anti-Regierungsproteste. In Belgrad versammelten sich am Samstag zwischen 100.000 und 300.000 Menschen.