Ein 45-jähriger Amerikaner hat am Sonntag in den USA ein Blutbad unter alten und kranken Menschen angerichtet. Er erschoss in einem Heim in Carthage (Bundesstaat North Carolina) sieben teils hochbetagte hilfsbedürftige Bewohner und einen Pfleger, wie Behördenvertreter am Abend auf einer Pressekonferenz mitteilten. Demnach waren die getöteten Patienten zwischen 78 und 98 Jahre alt, einige von ihnen waren an einen Rollstuhl gefesselt.
Sechs der Opfer starben auf der Stelle, zwei weitere später im Krankenhaus. Vier Menschen wurden verletzt, darunter ein Polizist, der nach Medienberichten nach einem Notruf als erster am Ort des Verbrechens erschienen war. Er wurde am Bein getroffen, konnte aber inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Auch der Täter wurde nach Behördenangaben bei einem Schusswechsel mit der Polizei verletzt. Über seinen Zustand herrschte zunächst noch Unklarheit. Nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft kommt auf ihn eine Anklage wegen achtfachen Mordes und schweren tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten zu.
"Er schoss einfach auf alles"
Über die Motive des Schützen, den die Polizei als Robert Stewart identifizierte, wird gerätselt. Den Behördenangaben zufolge war er nicht in dem Pflegeheim angestellt, auch hatte er anscheinend dort keinen Familienangehörigen in Pflege. Seine Exfrau erklärte, er habe Familienmitgliedern kürzlich eröffnet, dass er Krebs habe und sich auf eine lange Reise vorbereite. Er habe "weggehen" wollen, sagte die Frau, die nach 15 Jahren Ehe 2001 von dem Täter geschieden worden war.
Nach Augenzeugenangaben war der Mann am Sonntagvormittag gegen 10 Uhr (Ortszeit) mit mehreren Waffen ausgerüstet ins Gebäude gestürmt und hatte das Feuer eröffnet. Demnach schoss er einfach "auf alles".
Bewohner der 1800-Seelengemeinde Carthage zeigten sich erschüttert. Der Ort liegt nach Medienberichten in einem beschaulichen Gebiet, das besonders viele Senioren anzieht. Die Nachricht vom Massaker verbreitete sich nach Schilderungen von Einwohnern wie ein Lauffeuer. Viele Menschen versammelten sich in einer Kirche und warteten auf Nachrichten über das Schicksal der Heimbewohner. Die überlebenden und unverletzten Senioren wurden in eine andere Unterkunft verlegt. Das Heim bietet Platz für 110 Patienten, darunter auch Alzheimer-Kranke.
Der Amoklauf ist der jüngste in einer Serie von Bluttaten in diesem Monat. Am 10. März hatte ein Mann an einer Tankstelle im US-Staat Alabama zehn Menschen ermordet, bevor er dann selbst von der Polizei erschossen wurde. Am Tag danach tötete ein 17-Jähriger in Winnenden und Wendlingen in Baden-Württemberg 15 Menschen und sich selbst.