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Nächtliches Naturschauspiel Das erste Mal seit sieben Jahren: Titanwurz blüht in Stuttgart

Titanwurz blüht in Stuttgart
Viele Besucher strömten vor Mitternacht in den Botanischen Garten in Stuttgart, um die blühende Titanwurz nicht zu verpassen.
© Sebastian Gollnow / Picture Alliance / DPA
Die Titanwurz ist ein ziemlich ausgefuchstes Exemplar der Pflanzenwelt. Ihre Wurzeln dringen tief unter die Erde und versorgen sie mit Nährstoffen bis zu der einen Nacht, in der sie blüht und vortäuscht, ein Tierkadaver zu sein. Zuschauer müssen sich dann die Nase zu halten.

Für das seltene Schauspiel öffnete der Zoo den Standort der Pflanze im Schmetterlingshaus bis Mitternacht: Im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart hat in der Nacht zum Mittwoch eine Titanwurz geblüht. "Wegen der - nach Titanwurz-Maßstäben - kleinen Statur haben die Wilhelma-Gärtner sie "Alberich" genannt nach dem König der Zwerge aus der germanischen Mythologie", teilte der Zoo mit. 

Die relativ geringe Höhe von 1,25 Meter sei etwas Besonderes: "Noch nie wurde in Europa eine so kleine Titanwurz-Blüte registriert." Es ist das erste Mal seit sieben Jahren, dass im Stuttgarter Zoo eine Blüte zu sehen ist. Das Naturschauspiel sollte seinen Höhepunkt zwischen 22.00 und 24.00 Uhr erreichen.

Wenn die Titanwurz blüht, stinkt's gewaltig

Die Titanwurz (auch: Titanenwurz; Amorphophallus titanum) stammt von der indonesischen Insel Sumatra. Sie besteht aus einer riesigen unterirdischen Knolle, die regelmäßig ein einziges, großes Blatt bildet. Um einen gelb-grünen Blütenstab kräuselt sich das braun-violette Blütenblatt, das einem Plissee-Rock ähnelt. 

Die Pflanze blüht nur eine Nacht, stinkt erbärmlich und heizt auf mehr als 30 Grad auf. So täuscht die Pflanze vor, ein Tierkadaver zu sein. Denn ihr Ziel ist es, Fliegen anzuziehen, die für sie die Bestäubung übernehmen.

sve DPA

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