Mit bewegenden Worten hat ein Vater eines der bei dem Schulmassaker von Newtown im US-Bundesstaat Connecticut getöteten Kinder seiner kleinen Tochter gedacht und auch den Angehörigen des Amokläufers sein Mitgefühl ausgesprochen. Der 30-jährige Assistenzarzt Robbie Parker trat am Samstag in Anzug und dunklem Mantel vor die Presse und sprach minutenlang über seine Tochter Emilie - und die anderen Opfer der Bluttat. Er sagte, er hoffe, dass der Tod der sechsjährigen Emilie und der 19 weiteren Kinder der Sandy-Hook-Grundschule die Menschen "besser, mitfühlender und fürsorglicher" machen möge. Wir haben oben das Video des US-Fernsehsenders "AbcNews" eingebunden.
Sie war "eine außergewöhnliche Künstlerin"
Die Familie des mutmaßlichen Amokläufers Adam Lanza schloss der gegen die Tränen kämpfende Parker ausdrücklich in seine Trauer um die Opfer mit ein: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Erfahrung für Sie sein muss. Ich möchte, dass Sie wissen, dass, für unsere Familie gesprochen, unsere Liebe und Unterstützung auch Ihnen zuteil wird." Der 20-jährige Lanza tötete vor seinem Amoklauf mutmaßlich auch seine Mutter. Parker sagte, er finde Trost in der Erinnerung an die Hilfsbereitschaft und das Mitgefühl seiner kleinen Tochter. Emilie habe ihrer vierjährigen Schwester beim Lesenlernen geholfen und ihrer dreijährigen Schwester beim Zeichnen. "Meine Tochter Emilie wäre eine der Ersten (...), die ihre Liebe und ihre Hilfe allen Opfern geben würde. Weil sie so ein Mensch war. Nicht wegen irgendeiner Erziehung durch meine Frau oder durch mich." Sie sei eine "außergewöhnliche Künstlerin" gewesen, habe lieben Menschen Bilder gemalt und Karten geschrieben und immer ihre Malstifte mit sich herumgetragen, um jederzeit malen zu können.
"Wir sind für immer miteinander verbunden"
Parker, der in einer Baby-Intensivstation arbeitet, konnte seinen Arbeitsplatz nicht verlassen, als ihn die ersten Nachrichten von dem Massaker am Freitag erreichten. In dem Interview berichtete er von seiner Angst, als er mit seiner Frau Alissa telefonierte, die zur Grundschule geeilt war. Dass es noch andere betroffene Familien gebe, die die Trauer nachempfinden könnten, gebe Trost. Auch wenn jeder anders mit diesem Schicksalsschlag umgehe, "stecken wir gemeinsam darin und sind durch dieses Ereignis für immer miteinander verbunden."