Anders als etwa in den USA, wo der Zugang zu Waffen deutlich leichter ist als in den meisten europäischen Staaten, sind Amokläufe an Schulen in Deutschland sehr selten. Trotzdem kam es in der Vergangenheit mehrmals zu solch tragischen Ereignissen: 2002 in Erfurt, wo ein ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums 16 Menschen erschoss, 2006 in Emsdetten, wo ein 18-Jähriger an der Geschwister-Scholl-Realschule 37 Menschen verletzte oder 2009 in Winnenden, wo der Täter an der Albertville-Realschule und in deren Umgebung 15 Menschen erschoss. Zuletzt sorgte der Amoklauf an einem Grazer Gymnasium für Bestürzung: Zehn Menschen kamen dort ums Leben, auch der 21-jährige Täter starb.
Fest steht: Da man kaum einen Ort, erst recht keine Schule, hermetisch abriegeln kann, werden sich derartige Vorfälle nie hundertprozentig verhindern lassen. Aber ist das Lehrpersonal in Deutschland überhaupt für eine Katastrophe wie einen Amoklauf geschult? Und besteht zumindest ein Bewusstsein für mögliche Sicherheitslücken an unseren Schulgebäuden? Das hat der stern die Kultusministerien der Bundesländer gefragt. Die Antworten fielen sehr unterschiedlich aus.