Die Engländer und ihr Essen: Das ist für viele ja so eine ganz eigene Geschichte. Nun ist ein Sechsjähriger aus Slough zum Opfer der rigiden Nahrungsmoral einiger Landsleute geworden. Weil seine Eltern ihm Käsecracker statt eines gesunden Pausenbrots mitgegeben hatten, flog der Junge von seiner Schule. Er habe mit den Crackern wiederholt gegen ihre Regeln verstoßen, hieß es in deren Statement.
Die Eltern beharrten laut britischen Medienberichten darauf, dass ihr Sohn sehr wohl ein ausgewogenes Essen bekommen habe. Die Käsecracker seien nur ein Teil seines Lunchpaketes gewesen. "Er ist erst sechs Jahre alt und alles, was er verbrochen hat, ist, sein Lunchpaket mit in die Schule zu nehmen. Was da drin ist, haben wir reingetan", wird der Vater zitiert.
Die Schulregeln verbieten unter anderem Kartoffelchips und Limonade. Nicht genug, dass der Junge dagegen verstoßen hatte - die Eltern hätten auch öffentlich deutlich gemacht, dass sie dies nicht akzeptierten, so die Schule: "Das Vertrauensverhältnis ist unwiederbringlich gestört." Unter anderem seien Medien mit irreführenden Informationen gefüttert worden. Der Junge sei zunächst für vier Tage suspendiert worden. Als keine Besserung eintrat, habe man ihn verwiesen.