In einem ostrumänischen Nonnenkloster ist eine Tunfisch-Konserve mit verstecktem Sprengsatz aufgetaucht. Als eine Nonne vor einigen Tagen die Fischdose öffnen wollte, bemerkte sie Drähte, die aus der Verpackung der Konserve ragten, wie die Tageszeitung "Adevarul" schreibt. Bombenexperten der rumänischen Anti-Terror-Einheit hätten den Sprengsatz aber rechtzeitig entschärfen können. Die Konserve soll dem Bericht zufolge bereits im Sommer vergangenen Jahres zusammen mit einer größeren Hilfsgütersendung aus Norditalien in das Kloster in Slanic Moldova gelangt sein.
Inzwischen sind zwei Experten der italienischen Nationalen Anti-Mafia-Direktion in Rumänien eingetroffen, weil Verbindungen zum so genannten Unabomber untersucht würden. Die Bombe trage das Markenzeichen des seit zehn Jahren im Nordosten Italiens agierenden Attentäters, teilte der italienische Interpol-Verbindungsoffizier in Bukarest, Paolo Sartori, mit. Der vermutlich Geistesgestörte versteckt Sprengladungen in kleinen Gegenständen und hat niemals irgendwelche Forderungen gestellt.
Anschlag auf Mädchen vor zwei Wochen
Erst vor zwei Wochen war ein Mädchen bei einem Bombenanschlag im Dom von Motta di Livenza in Venetien schwer verletzt worden. Auch dieser Anschlag wird dem "Unabomber" zugeschrieben wird. Die Bombe war in einer elektrischen Kerze vor einem Altar versteckt gewesen und kurz nach der Messe explodiert.
Die Tunfisch-Konserve in Rumänien sei die erste Sprengladung des "Unabombers", die nicht hochgegangen sei, hieß es. Experten hoffen nun, durch den Sprengsatz Hinweise auf den Attentäter zu erhalten.
"Unabomber" war ursprünglich ein ehemaliger Mathematik-Professor genannt worden, der in den USA fast 20 Jahre lang Paketbomben verschickte - hauptsächlich an Universitäten und Airlines, weshalb das FBI ihm den Namen "Unabomber" gab. Drei Menschen wurden bei den Anschlägen getötet, fast 30 schwer verletzt. Der Täter war 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.