Nach der Brandserie auf Sylt mit vier Verletzten und Schäden in Millionenhöhe haben sich die Hinweise auf eine Brandstiftung verdichtet. "Es ergaben sich erste Hinweise, denen nachgegangen wurde", sagte eine Sprecherin der Husumer Polizei. Bislang hätten die Fahnder jedoch noch keine Verdächtigen im Visier. Medienberichte, wonach es bereits Festnahmen gegeben habe, dementierte sie.
In der Nacht zum Montag waren auf der Nordseeinsel mehrere Feuer ausgebrochen. Besonders stark betroffen waren die Volkshochschule Klappholttal zwischen Kampen und List, wo das Hauptgebäude komplett abbrannte, und ein Hotel in Wenningstedt, das ebenfalls evakuiert werden musste. Auch in einem Pflegeheim wurde offenbar gezündelt. Wegen der Brände mussten rund 350 Menschen die Nacht in einer Halle auf dem Sylter Flughafen verbringen.
LKA unterstützt Ermittlungen
Blitze als Brandursache wurden bereits ausgeschlossen. Im laufenden Sommer gab es bisher ungewöhnlich viel Arbeit für die Rettungskräfte. Erst vor wenigen Tagen musste ein verqualmtes Hotel evakuiert werden. Auch hier ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.
In der Nacht zum Dienstag blieb es für die zehn Sylter Ortsfeuerwehren ruhig. Es gab keine weiteren Brände. Mittlerweile unterstützen acht Experten der Kriminalpolizei aus Flensburg, Niebüll und Husum sowie des schleswig-holsteinischen Landeskriminalamtes die Polizei auf Sylt bei den Ermittlungen und der Spurensicherung. Insgesamt seien es knapp zwei Dutzend Ermittler, die Brandorte absuchten und Zeugen befragten, sagte die Polizeisprecherin. Gutachter sollen die entstandenen Schäden genauer bewerten.