Israelische Polizisten sind am Freitag nahe der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem gewaltsam gegen eine Gruppe Palästinenser vorgegangen, die Steine auf die Beamten geworfen hatten. Die Polizei setzte Tränengas, Schreckgranaten und Gummigeschosse ein. Rund 30 Personen wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt.
Sanitäter sagten, mindestens 17 Palästinenser seien durch die gummiummantelten Geschosse und das Tränengas verletzt worden, einer davon schwer. Die Polizei sprach von zwölf leicht verletzten Beamten. Nach Berichten von Augenzeugen begannen die Auseinandersetzungen nach dem Freitagsgebet der Muslime. Einige Palästinenser hätten Hamas-Flaggen geschwenkt und Steine auf die Polizisten geworfen.
Das Gebiet Jerusalems mit der Klagemauer, dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist sowohl Juden als auch Muslimen heilig. Die Juden nennen es den Tempelberg, die Muslime das Edle Heiligtum. Dort kommt es immer wieder zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Derzeit ist die Atmosphäre besonders angeheizt, weil Israel zwei wichtige religiöse Stätten im Westjordanland in ein Restaurierungsprogramm für jüdische Baudenkmäler aufnehmen will. Dabei handelt es sich um das sogenannte Patriarchengrab in Hebron und das Grab Rachels bei Bethlehem. Beide liegen im palästinensischen Westjordanland.
Das Patriarchengrab, von den Muslimen als Abrahamsmoschee bezeichnet, wird von Juden und Muslimen als Begräbnisort von Vorvätern beider Religionen wie Abraham, Isaak und Jakob verehrt.