Wo ist Rebecca aus Berlin? Der Fall der vermissten Schülerin beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft seit mehr als sechs Jahren. Jetzt gibt es neue Hoffnung auf Fortschritte. Mehr als 100 Beamten haben in den vergangenen beiden Tagen drei Grundstücke in Brandenburg auf links gedreht. Mit Leichenspürhunden, Drohnen, einem Bodenradar und einem Bagger waren die Ermittler in den benachbarten Gemeinden Tauche und Herzberg, etwa 65 Kilometer südlich von Berlin, im Einsatz.
Wurde Rebeccas Leiche in Brandenburg vergraben?
Ziel der Maßnahme sei das Auffinden von ebenfalls verschwundenen Gegenständen Rebeccas, von Tatspuren und anderen Beweismitteln, teilten die Behörden mit. Hintergrund für die Suchaktionen seien "zwischenzeitlich erlangte Erkenntnisse im Rahmen der Ermittlungen". Details wollten sie aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht nennen.
Klar ist: Die Grundstücke stehen in mittelbarem Zusammenhang mit dem einzigen Verdächtigen in dem Fall: In Herzberg wohnten die Großeltern von Florian R. nach Angaben der Polizei bis 2005, das Grundstück in Tauche gehört seiner Großmutter. R. ist der Schwager von Rebecca. Der damals 27-Jährige war zum Zeitpunkt des Verschwindens allein mit der Jugendlichen im Haus. Außerdem geriet er durch dubiose Autofahrten und widersprüchliche Aussagen ins Visier der Ermittler (mehr zu seiner Rolle im Fall Rebecca lesen Sie hier). Sie glauben, dass er seine Schwägerin getötet hat. R. bestreitet jede Verwicklung in den Fall. Es gilt die Unschuldsvermutung.
In den beiden Ortschaften haben Polizeibeamte in den vergangenen Tagen außerdem an Türen geklingelt, Anwohner befragt und Flyer verteilt. Im Zentrum standen dabei mögliche Beobachten zu einem himbeerfarbenen Renault Twingo, dem Auto von Florian R., rund um das Verschwinden Rebeccas am 18. Februar 2019. Außerdem wollen die Ermittler wissen: Wer hat Beobachtungen gemacht, die auf ein Verstecken bzw. Vergraben eines Leichnams hindeuten könnten?

Für diesen Mittwoch wurde keine weitere Suchaktion angekündigt. Stattdessen arbeiten die Beamten am Schreibtisch weiter. "Die Auswertung der Ermittlungsergebnisse der letzten zwei Tage dauert an", sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. Auch hier: keine weiteren Angaben, "aus ermittlungstaktischen Gründen".
Ob und wann mit weiterführenden Resultaten zu rechnen ist, ist unklar. Auch über weitere geplante Schritte der Ermittler ist nichts bekannt. Sicher ist aber auch mehr als sechs Jahre nach dem Verschwinden Rebeccas: Die Akten des Falls sind noch lange nicht geschlossen.
Quellen: Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin, Nachrichtenagentur DPA