Weil er zu nett zu Fremden war Mutter lässt Sohn entführen, um "ihm Lektion zu erteilen"

Ein kleiner Junge in den USA ist von seiner eigenen Familie entführt worden. Sie drohten ihm, ihn "an den Schuppen zu nageln" und als "Sex-Sklaven" zu verkaufen. Als Lektion, wie die Mutter sagt.

Weil er zu offen und freundlich zu anderen Menschen war, wollte die Familie eines sechsjährigen Jungen aus den USA dem Kleinen eine Lektion erteilen. So wurde kurzerhand ein Arbeitskollege der Tante gebeten, dem Kind nach der Schule aufzulauern. Der 23-Jährige lockte den Jungen in seinen Pickup und sagte ihm, er werde seiner Mutter nie wieder sehen, weil er ihn an eine "Schuppenwand nageln" werde.

Als der kleine Junge zu weinen anfing, soll der Entführer dem Polizeibericht zufolge mit einer Waffe gedroht und das Kind anschließend gefesselt haben. Außerdem verband er dem Jungen die Augen und fuhr eine Weile mit ihm herum. Die Fahrt endete bei seinem eigenen Zuhause. Dort wurde der Sechsjährige, noch immer mit verbundenen Augen, in den Keller des Hauses gebracht und ein Familienmitglied soll ihm seine Hose ausgezogen haben. Dann wurde ihm erzählt, dass er an einen "Sex-Sklaven-Ring" verkauft werden würde.

Eine Zeit lang musste der Kleine dann noch in dem Keller ausharren, ehe man ihm die Fesseln löste und nach oben schickte. Dort warteten seine Mutter, seine Tante und seine Großmutter, um mit ihm über die Gefahren zu besprechen, die das Reden mit Fremden bergen würden. Welche Gefahren von der eigenen Familie ausgehen, musste das Kind dafür am eigenen Leib erfahren.

Lehrerin informiert Behörden

Die ganze Geschichte kam nur raus, weil sich der Sechsjährige in der Schule einer Lehrerin anvertraute, berichtet unter anderem die Webseite "USA Today". Daraufhin wurde das Jugendamt informiert und die Mutter, Tante und Großmutter sowie der Arbeitskollege wurden festgenommen. Sie sind sich nach Angaben des ermittelnden Polizisten keiner Schuld bewusst. Die 25-jährige Mutter sagte, sie hätte dem Kind ja nur eine Lektion erteilen wollen. Schließlich sei ihr Sohn "zu nett, zu offen".

Die Polizei sieht das anders. Die Anklagepunkte lauten schwere Entführung, Freiheitsberaubung sowie schwerer Missbrauch und Vernachlässigung eines Kindes. Die Tante, Mutter und Großmutter sollen während der gesamten Entführung per Handy Kontakt zu dem Arbeitskollegen der Tante gehabt haben. Die Kaution für die vier wurde auf 250.000 US-Dollar festgesetzt. Der kleine Junge ist bei einem Verwandten untergebracht.

Finn Rütten

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