Nach Angriff an Heiligabend Papst vergibt Italo-Schweizerin

Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch seine Angreiferin vom Heiligen Abend getroffen und ihr vergeben. Dies gab der Vatikan in einer Pressemitteilung bekannt.

Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch seine Angreiferin vom Heiligen Abend getroffen und ihr vergeben. Dies gab der Vatikan in einer Pressemitteilung bekannt. Die 25-jährige habe Benedikt um Verzeihung für die Ereignisse vom Weihnachtsabend gebeten, hieß es. Der Pontifex und die Italo-Schweizerin, Susanna Maiolo, hätten sich am Ende der allwöchentlichen Generalaudienz kurz privat getroffen. Dabei habe der Papst ihr nicht nur seine Vergebung gewährt, sondern ihr auch das Beste für ihre Gesundheit gewünscht. Die psychisch kranke Frau hatte zu Beginn der Weihnachtsmesse im Petersdom die Absperrung überwunden, sich auf den Papst gestürzt und diesen zu Fall gebracht.

Das 82-jährige Kirchenoberhaupt hatte den Sturz unverletzt überstanden. Der 87-jährige französische Kardinal Roger Etchegaray, der in dem Durcheinander nach der Tat ebenfalls stürzte, zog sich hingegen einen Oberschenkelhalsbruch zu und musste operiert werden. Italienische Medien berichteten, die offensichtlich verwirrte Angreiferin habe den Pontifex nur bitten wollen, "sich für die Geringsten der Welt einzusetzen." Maiolo war nach der Tat in eine Klinik bei Rom gebracht worden, aus der sie am vergangenen Wochenende entlassen worden war.

Der Vatikan leitete eine Untersuchung ein, die "bis zu ihrer Erledigung ihren Lauf nehmen" werde, wie der Vatikan kürzlich bekanntgegeben hatte. Medien hatten zuvor spekuliert, dass die Attentäterin freikommen könnte, weil sie unter seelischen Problemen leide und keinerlei Waffe bei sich gehabt habe. Sollte sie vor dem Vatikan-Richter erscheinen müssen und auch verurteilt werden, könnte sie ihre Strafe in Italien oder in der Schweiz absitzen. Vatikan- Sprecher Federico Lombardi hatte bereits kurz nach dem Vorfall gesagt, meist sei die Justiz des Heiligen Stuhls eher gnädig.

DPA
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