Bengt Holst, der Direktor des Zoos, wollte den jungen Marius töten oder loswerden. Sein Verbrechen: Marius wurde aus dem Bestand heraus gezüchtet und kann nicht ohne Inzuchtgefahren zur Weiterzucht mit seinen Verwandten verwendet werden. Ansonsten ist Marius allerdings kerngesund. Er war nur überzählig und darum wollte der Zoo den zusätzlichen Esser loswerden. "Man muss akzeptieren, dass es überzählige Tiere gibt, die man nicht zur Zucht verwenden kann", sagte der Direktor der dänischen Zeitung "Ekstra Bladet".
Der Inzuchtgefahr hätte man allerdings leicht mit einer Sterilisierung vorbeugen können. Für Holst aber war das offenbar zu viel des Aufwandes. Die ruppigen Ansichten des Tiertechnokraten haben die Zoobesucher aufgebracht. Holst sagte, im Prinzip solle man keinen Unterschied zwischen einem Exoten wie Marius und einer Laborratte machen. Auf die Idee, dass die Zoobesucher ein emotionaleres Verhältnis zu den Tieren haben könnten als er selbst, kam Direktor Holst offenbar nicht. Trotz der zahlreicher Proteste ließ sich der Zoo nicht von seinen Plänen abbringen.
Maria Evans hatte eine Online Petition gestartet, um Marius zu retten. Sie schrieb in ihrer Petition: "Der Zoo hat Marius gezüchtet. Also ist es auch seine Verantwortung, eine Bleibe für das Tier zu finden, auch wenn es nicht leicht ist. Wir können nicht erlauben, dass sie den einfachen Ausweg über die Schlachtbank wählen."
Aber auch 23.000 Unterschriften konnten Marius nicht retten. Der Zorn der Tierschützer ist groß, denn es soll durchaus Käufer für Marius gegeben haben. Doch die waren dem Zoo nicht genehm. Selbst eine schmerzlose Einschläferung kam für den sparsamen Holst nicht in Frage. Nach einer Spritze wäre das Fleisch nämlich mit den Medikamenten verseucht gewesen, und den armen Marius hätte man nicht mehr verfüttern können.