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Faktencheck: Video soll entgleisten Zug im Ukraine-Krieg zeigen – russische Panzer liegen auf der Seite

Fake or no Fake Video soll entgleisten Zug im Ukraine-Krieg mit Militärgerät zeigen – doch die Bilder sind fünf Jahre alt

Sehen Sie im Video: Video soll entgleisten Zug im Ukraine-Krieg mit russischen Panzern zeigen – doch die Bilder sind fünf Jahre alt.




In den sozialen Netzwerken verbreitet sich ein Video eines entgleisten Zuges mit umgefallenen Panzern und Militärausrüstung.  


Auf Twitter behaupten Nutzer, es handele sich um aktuelle Bilder eines russischen Militärtransports in der ukrainischen Stadt Bryansk. 
Aber stimmt diese Behauptung? 


Twitternutzer behaupten, das Video zeige aktuelle Geschehnisse. Ein Bilderabgleich über die Google-Bildersuche zeigt jedoch, dass das Video bereits 2017 auf Youtube hochgeladen wurde.  


Damals berichteten russische und ukrainische Medien darüber, dass der Zug in Russland an einer der östlichsten Eisenbahnstationen entgleist war. Statt in der Ukraine entstanden die Aufnahmen also im mehr als 6500 Kilometer entfernten Chita nahe der mongolischen Grenze.  


Bei dem Video handelt es sich also um einen Vorfall in Russland, der mehrere Jahre zurückliegt und somit vor dem Krieg in der Ukraine stattfand.   
Ukraine setzt die türkische Kampf-Drohne Bayraktar TB2 im Krieg gegen Russland ein (Symbolbild)

Taktik im Ukraine-Krieg Russland ohne Lufthoheit: Ukraine feiert Erfolge mit türkischen Drohnen und "Überfällen" am Himmel

Sehen Sie im Video: Russland ohne Lufthoheit – Ukraine feiert Erfolge mit türkischen Drohnen und "Überfällen" am Himmel.












Hendrik Holdmann: Noch immer hat Russland nicht die Lufthoheit in der Ukraine erlangt. Warum nicht?


Gernot Kramper: Das ist eine Entzauberung der russischen Militärmaschine. Das hätte auf jeden Fall passieren müssen. Da gibt es verschiedene Gründe dafür. Einer der Gründe, den ich vermute, die ich vermute, ist das, dass die Ukrainer mit so etwas gerechnet haben und ein Teil ihrer Luft-Kräfte und Luft-Verteidigungskräfte einfach zurückhalten. Es ist so: Eine schwere Luftabwehr-Batterie kann den Luftraum sperren, aber dann gibt sie sich zu erkennen allein über ihre Radar-Signatur und kann bekämpft werden. Halte ich sie aber zurück und verstecke sie in einer Maschinenhalle, dann sind sie für den Russen eigentlich nicht zu greifen in diesem Moment – und kann jederzeit wieder aktiv werden. Ich vermute also, dass ein Teil der Luftstreitkräfte einfach nicht auf den Flughäfen nicht im Einsatz war, sondern zurückgehalten wurde und jetzt überfallartig nur in einzelnen Situationen aktiv wird. Das macht die Sache für die Russen relativ schwierig. Und dazu kommt, dass der Westen in einem sehr großen Maßstab Anti-Luft-Raketen geliefert hat. Ist es ja auch die Rede von diesen alten NVA Waffen gewesen, die wir liefern wollen. Aber es sind auch sehr viel moderne Luftabwehrraketen gekommen. Die Briten wollen ein sehr modernes System jetzt nochmal liefern. Und das setzt den Russen auf jeden Fall zu. Weil das sind keine Allheilmittel, aber die Systeme verhindern eine absolute Luft-Herrschaft, weil sie den den Raum unter 3000 Metern immer gefährden und diese tausenden von Raketen kann Russland nicht ausschalten. Die werden immer irgendwie in dem Land sein. Selbst wenn es große russische Erfolge oder Siege gibt, ist das nicht so, dass es einige zentrale Systeme sind, die man ausschalten kann, sondern die können überall sein, die können in jedem Keller versteckt sein. Und sie sind zu Tausenden in die Ukraine gekommen. Das heißt, dieses Problem wird Russland weiterhin haben.


Hendrik Holdmann: Die Ukraine hat aktuell ja immer noch Drohnen in der Luft und kann damit auch Erfolge verbuchen und militärisches Gerät der Russen ausschalten. Gehört das mit zur Lufthoheit?


Gernot Kramper: Das gehört ohne Frage dazu, weil es fliegt. Ja, man muss vielleicht unterscheiden. Das eine sind kleine Beobachtungs-Drohnen, die wird man nie ausschalten können, weil letzten Endes kannst du ja jede Hobbyfotografen-Drohne heutzutage auch militärisch nutzen und die Ukraine wird das tun. Und es wäre für die Ukraine auch sehr gut, wenn der Westen im großen Maßstab Industrie-Drohnen, Landwirtschafts-Drohnen und diese von Fotografen-Drohnen einfach schickt, auch wenn das eigentlich kein militärisches Gerät ist. Das sind aber eigentlich Geräte, die keinen eigentlichen Angriff starten, sondern die beobachten. Klar eine Landwirtschafts-Drohne könnte auch eine Bombe abwerfen. Aber das sind so Sonderfälle. Die Ukraine bekommt nach wie vor türkische Kampfdrohnen in die Luft, mit denen sie Angriffe fliegen kann. Zumindest was die Videos so sagen. Die Videos sind authentisch, aber sie können natürlich zeitlich nicht wirklich eingeordnet werden. Kein Mensch kann jetzt beurteilen, ob ein Video, was jetzt veröffentlicht wurde, nicht vielleicht doch von der letzten Woche schon stammt. Aber das bedeutet, die Ukraine bekommt diese Drohnen in die Luft und die Russen bekommen sie nicht regelmäßig abgeschossen.