Das Scheidungs- und Sorgerechtsdrama in der Hamburger Steakhaus-Dynastie Block erlebt seinen vorläufigen Höhepunkt im Hochsicherheitssaal 237 des Hamburger Landgerichts.
Christina Block, Tochter des Patriarchen und Block-House-Gründers Eugen Block, muss sich hier vor der Justiz verantworten, weil sie den Auftrag erteilt haben soll, zwei ihrer Kinder aus der Obhut des Vaters zu entführen.
Neben fünf weiteren Personen ebenfalls auf der Anklagebank: Blocks Partner, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Beihilfe vor. Block und Delling bestreiten die Vorwürfe.
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Eugen Block ist nicht angeklagt.
Alle News zum Block-Prozess in Hamburg
Der Ausgang für alle Beteiligten im Block-Prozess: ungewiss. Der stern hält Sie im Newsblog direkt aus dem Hamburger Landgericht und aus der Redaktion in der Hansestadt über alle Entwicklungen des Mammutprozesses auf dem Laufenden:

Daneben soll Michael K., Finanzchef der Block Gruppe, über den Auftrag an den IT-Dienstleister befragt werden.

Block wirft Ex-Mann Nötigung vor
Block beteuert erneut ihre Unschuld. "Ich bleibe dabei: Ich bin unschuldig", sagt die 52-Jährige. "Was mir vorgeworfen wird, habe ich nicht getan." Auch die Gewaltvorwürfe seien nichts als eine Erfindung ihres Ex-Mannes.
Die vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt unterbricht den Monolog mehrmals und ermahnt Block dazu, zur "Sache", also zum Fall und den Vorwürfen gegen sie, zu kommen. Block lässt sich davon nicht beirren. "Diese Stellungnahme ist die einzige Möglichkeit, dass meine Kinder mich hören“. Ihre Kinder bräuchten sie.
Hier startet der 20. Tag im Block-Prozess und der verspricht spannend zu werden: Heute stehen ein ehemaliger Chef und der aktuelle Finanzchef der Block-Unternehmensgruppe in der Zeugenschranke. In diesem Jahr hatte es zwei Wechsel an der Spitze der Block-Gruppe gegeben. Auf den langjährigen Chef, Stephan von Bülow, folgte im Januar Carsten Horn. Er legte sein Amt nach nur sechs Monaten nieder.
Außerdem will das Gericht "Lichtbilder in Augenschein nehmen", wie es heißt.
Näheres dann an dieser Stelle oder wie gewohnt, im Prozessbericht am Ende des Tages.

Was bedeutet die Entscheidung des dänischen Gerichts für das Verfahren in Hamburg?

Nebenklagevertreter des Ex-Mannes äußert sich

Christina Block: "Ich bin erschüttert über das Urteil in Dänemark"
Sie habe gehofft, heißt es weiter, dass das dänische Gericht "vor einer so weitreichenden Entscheidung endlich auch ein familienpsychologisches Gutachten" bezüglich des seelischen Zustands der Kinder und der "Erziehungsfähigkeit beider Elternteile" verfüge. Ein solches Gutachten hätte die Situation, in der die Kinder beim Vater leben, "endlich fachlich beleuchten und objektiv bewerten" können. Dem Vater sei es "erneut gelungen, die Begutachtung der Kinder zu blockieren." "Das ist für mich – und vor allem für meine Kinder – furchtbar", schreibt Block.
Block schreibt, sie habe gehofft, dass das dänische Gericht ihr zumindest ein Umgangsrecht mit ihren Kindern einräume. Die dänische Entscheidung sei für sie nicht überraschend gekommen. Wichtige Fakten und Einschätzungen von deutschen Fachleuten hätten bei den dänischen Behörden kaum Berücksichtigung gefunden. Sie werde in Dänemark behandelt, als stehe schon fest, dass sie etwas mit dem Entführungsfall in der Silvesternacht auf das Jahr 2024 zu tun habe. Block ist aktuell in Hamburg angeklagt, die Entführung ihrer beiden Kinder beauftragt zu haben. Sie sagt: "Ich bin unschuldig."
Sie schließt ab mit den Worten: "Trotz meiner Enttäuschung werde ich mich weiter um meine Kinder bemühen." Sie werde ihre Kinder "in dieser Situation bestimmt nicht im Stich lassen".
Dänisches Gericht entzieht Christina Block das Sorgerecht
als aufmerksame Begleiter des Block-Prozesses haben Sie vielleicht auch verfolgt, wie der Sorgerechtsstreit vor Gericht in Dänemark ausgefochten wird. Dort ist der Prozess nun überraschend zugunsten von Vater Stephan Hensel ausgegangen: Das Westliche Landesgericht Dänemark hat Christina Block das elterliche Sorgerecht entzogen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Block darf ihre Kinder damit ab sofort nicht mehr sehen. Die Richter begründeten ihr Urteil mit der Traumatisierung der Kinder. Diese hätten mehrfach erklärt, dass sie keinen Kontakt zu ihrer Mutter haben wollten. Außerdem mache die angespannte Sicherheitslage und die mangelnde Kooperationsbasis von Christina Block ein geteiltes Sorgerecht unmöglich, hieß es weiter.
Block und Hensel ließen das Urteil bisher unkommentiert.


Verteidiger halten das Gericht für befangen


Block sagt: "Es handelt sich um einen Tagebucheintrag an Theos Geburtstag. Den dritten ohne ihn. Ich war in einem Ausnahmezustand. Meine Kinder waren weg. Meine Mutter war gestorben."