Hat Christina Block ihre Kinder entführen lassen? Das Sorgerechtsdrama in der Steakhaus-Dynastie geht am Landgericht Hamburg in die nächste Runde. Der stern-Newsblog zum Prozess.
Das Scheidungs- und Sorgerechtsdrama in der Hamburger Steakhaus-Dynastie Block erlebt seinen vorläufigen Höhepunkt im Hochsicherheitssaal 237 des Hamburger Landgerichts.
Christina Block, Tochter des Patriarchen und Block-House-Gründers Eugen Block, muss sich hier vor der Justiz verantworten, weil sie den Auftrag erteilt haben soll, zwei ihrer Kinder aus der Obhut des Vaters zu entführen.
Neben fünf weiteren Personen ebenfalls auf der Anklagebank: Blocks Partner, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Beihilfe vor. Block und Delling bestreiten die Vorwürfe.
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Eugen Block ist nicht angeklagt.
Alle News zum Block-Prozess in Hamburg
Das Hamburger Landgericht hat bis Weihnachten 37 Prozesstage angesetzt. Ausgang für alle Beteiligten: ungewiss. Der stern hält Sie im Newsblog direkt aus dem Hamburger Strafjustizgebäude und aus der Redaktion in der Hansestadt über alle Entwicklungen des Mammutprozesses auf dem Laufenden:
Wichtige Updates
Phil Göbel
Damit endet der Prozesstag.
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Phil Göbel
Gül Pinar, Anwältin von Privatdetektiv Andreas P. betont, dass nicht zu 100 Prozent klar sei, von wem das Notizbuch stammt. Dementsprechend sei auch der Beweiswert fraglich.
Gerhard Dellings Anwalt David Rieks stimmt zu und betont, dass Delling in den Aufzeichnungen nicht erwähnt wird.
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Phil Göbel
Der Verteidiger des angeklagten Israelis Tal S. erklärt, die Notizen bewiesen, dass die Version, das Unternehmen habe die Entführung auf eigene Faust organisiert, hinfällig sei. Ähnlich sieht es auch von der Meden, der Anwalt von Stephan Hensel.
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Phil Göbel
Nach nunmehr über zwei Stunden beendet Hildebrandt die Verlesung. Durch den Raum geht ein erleichtertes Seufzen.
Es folgen Statements der Prozessbeteiligten zu den Notizen.
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Phil Göbel
Offenbar wollte David B. auch die Medien aktivieren. In den Notizen sind die Telefonnummern von Lokal-Journalisten aus Hamburg notiert, etwa von "Bild" und "Hamburger Morgenpost".
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Phil Göbel
Christina Block sitzt während dieser Beschallung von Notizen starr auf ihrem Platz und schaut nach vorne. Stephan Hensel blickt ab und zu auf das Beamer-Bild und kaut auf seiner Brille.
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Phil Göbel
Für den Fall, dass man diese nach wie vor kryptischen Stichpunkte für bare Münze nehmen kann, wäre dies ein Indiz dafür, dass die Firma schon länger an einer Mission bezüglich der Blocks arbeitet – nämlich seit Juli 2023.
Bislang hieß es unter anderem vom Mitangeklagten Tal S., die Entführung sei kurzfristig zwei Wochen vor der Tatnacht angeleiert worden.
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Phil Göbel
In den Notizen heißt es: "Schreckliche Situation Greta --> Klara geschrieben. Operation bis Ende Sep. einfrieren. Sanfte Eskalation. Mit Gewalt zurückbringen. Eine neue Hebelwirkung schaffen."
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Phil Göbel
Interessant ist, was bislang nicht aus den vorgelesenen Notizen deutlich wird: Hat die Firma Cyber Cupula überhaupt in Sachen IT-Sicherheit für die Blocks gearbeitet? Zumindest bei den Ausschnitten, die Hildebrandt verliest, ist bislang keine nachzuvollziehende Rede von Cybersicherheit.
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Phil Göbel
Nach einer kurzen Pause geht die schier unendliche Kaskade von Stichpunkten weiter. Immer wieder schrecken die Zuschauer und Journalisten bei bekannten Namen auf: "Hanning fragen, was 360 angeht" etwa.
Ansonsten bleibt es sehr mühsam, den Ausführung von Richterin Hildebrandt zu folgen. Immer mehr Anwesende rutschen auf den zugegeben sehr unbequemen Stühlen und Bänken hin und her.
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Phil Göbel
Immer wieder werden auch Summen in israelischen Schekel oder Dollar für Arbeitsschritte genannt. So wirr die Notizen wirken, auf pure Eigenregie der Sicherheitsfirma lassen sie nicht schließen. Immer wieder werden auch Namen der Blocks oder ihres Anwalts genannt.
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Phil Göbel
Die Notizen bieten natürlich viel Raum für Spekulationen. Besonders, wenn die Aufzeichnung so aussehen:
"Der Patriach will die Kinder möglichst schnell sehen. Theo –> Zuhause. Christine zahlt für 12 Monate rückwirkend, Klara zieht zurück. Stephan will die Kinder sehen. Alle drei Wochenende, während des Sommers."
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Phil Göbel
Nun wird es doch spannend: Erstmals wird in den Notizen die Sicherheitsfirma "System 360" erwähnt. Dazu die Notiz: "Stephan trifft Albanier – Geld waschen."
Außerdem: "Kontakt mit den Deutschen. Mehles, Torsten, haben mit ihm gesprochen. Er ist in Kontakt mit Christina, mit dem Richter. Dänisch. Das ist der derjenige, der für die Koordination der Entführern ist."
Auf der folgenden Seite: "Dr. August Hanning. Treffen @ System 360. Mitglied Aufsichtrat der Bank London, von dort –> Lettland."
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Phil Göbel
Die Notizen sind auf Hebräisch, Französisch und Englisch geschrieben. Die Richterin muss immer wieder ankündigen, in welcher Sprache nun welches Wort verfasst wurde, abwechselnd mit Sonderzeichen und Zahlen.
Auch die Prozessbeteiligten müssen immer wieder durchatmen und ziehen die Augenbrauen hoch.
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Phil Göbel
Es ist wirklich mühsam, den Aufzeichnungen zu folgen. Immer wieder meint man erahnen zu können, was der Autor meinen könnte. "Vorbereitung", heißt es da. "Geld" oder "Geheiminformationen über Zielland".
Dann wieder nur zeilenlange Abfolgen von Sonderzeichen und Buchstaben.
Hildebrandt sagte schon zu Beginn der Inaugenscheinnahme: "Mal gucken, wie weit wir heute kommen."