Verräterische KI Student gesteht ChatGPT Randale auf Uni-Campus

Das Logo von ChatGPT auf einem Smartphone-Display
ChatGPT hat einem Studenten in den USA Fragen beantwortet, für die sich auch die Polizei interessierte (Symbolbild)
© Thomas Trutschel/photothek.de / Imago Images
Auf einem Parkplatz der Missouri State University in den USA demoliert jemand 17 Autos. Seine Fragen an ChatGPT liefern dann der Polizei aber einen Tatverdächtigen.

Ein Student der Missouri State University dürfte einiges an Ärger bekommen – auch wegen verräterischer Fragen, die er ChatGPT gestellt hat. Denn der 19-Jährige hat laut dem US-Portal "The Smoking Gun" in der Tatnacht der KI einige Fragen gestellt, die wohl nur der Täter stellen würde. Wie aus dem Fallbericht des Springfield Police Departments im US-Bundesstaat Missouri hervorgeht, kam die Polizei dem Verdächtigen auf die Spur, weil ein anderer Studierender ihn auf Bildern der Überwachungskamera erkannt zu haben glaubte – und ihn zudem vor der Tat auf einer Feier auf dem Campus gesehen hatte.

Sein Mitbewohner sagte gegenüber der Polizei aus, der Verdächtige habe ihm erzählt, auf dem Nachhauseweg die Windschutzscheibe eines Autos eingeschlagen zu haben. Daraufhin suchte die Polizei den Studenten in dessen WG auf. Der junge Mann habe zunächst jede Tatbeteiligung abgestritten, aber schließlich sogar sein Handy entsperrt. Das und seine Schuhe nahm die Polizei daraufhin als Beweismittel mit.

Verdächtige Fragen an ChatGPT

Auf dem Smartphone fanden die Polizisten Ortungsdaten, die zu der Tat passten. Vor allem aber: Fragen, die der Student nach der Tatzeit an ChatGPT gestellt hat. In offenbar von Alkohol oder anderen Rauschmitteln beeinträchtigter Rechtschreibung hat er demnach etwa die KI gefragt: "Wie am Arsch bin ich?", "Gehe ich ins Gefängnis?" und "Was wäre, wenn ich mehrere Autos komplett demoliert hätte?" Die Frage nach Überwachungskameras auf dem Parkplatz konnte die KI nicht beantworten, ChatGPT habe aber zunehmend "besorgt" auf die Anfragen des Verdächtigen reagiert, schreibt die Polizei in ihrem Bericht – auch, weil der junge Mann zunehmend aggressiv geschrieben hätte. Selbst Morddrohungen gegen seine Brüder und Vergewaltigungsphantasien gegen andere Studierende schrieb er der Software.

Laut dem Polizeibericht hat der Verdächtige mehr als 40 Minuten damit verbracht, Autos auf einem Parkplatz zu demolieren. Der Schaden an einem der Wagen beträgt laut Polizeibericht fast 2500 US-Dollar – umgerechnet mehr als 2100 Euro. Und es sind 16 weitere Autos beschädigt.

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Momentan sitzt der Tatverdächtige laut "The Smoking Gun" im Gefängnis und seine Kaution wurde auf 7500 US-Dollar festgelegt. Sollte er aus der U-Haft entlassen werden, darf er sich wohl nicht in Räumlichkeiten aufhalten, "in denen hauptsächlich alkoholische Getränke verkauft werden". Außerdem muss er sich laut dem Portal stichprobenartigen Drogen- und Alkoholtests unterziehen sowie ein elektronisches GPS-Überwachungsgerät tragen.

Quellen: "TheSmokingGun.com" (Bericht), "TheSmokingGun.com" (Protokoll der Polizei)

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