Ein 31-jähriger deutscher Lehrer sitzt in den USA bereits seit mehr als einem Monat in Untersuchungshaft, weil er mehrfach Sex mit einem minderjährigen Mädchen gehabt haben soll. Der Kontakt zu der damals 14-Jährigen soll demnach im Oktober 2018 über Online-Plattformen wie Twitch und Snapchat zustande gekommen sein. Der zuständige Staatsanwalt für Nordkalifornien teilte bereits Ende August mit, dass die Polizei Adam S. wenige Tage zuvor in einem Hotel in Brentwood festgenommen habe. Bisher war in Deutschland kaum darüber berichtet worden. Am Sonntag meldete die "Bild" den Fall.
Nach Informationen der Zeitung handelt es sich um einen Realschullehrer aus Baden-Württemberg. Laut der offiziellen Mitteilung gab er sich den Behörden gegenüber als Lehrer einer fünften Klasse in Deutschland aus. Vor den Taten im Sommer soll er über Monate mit dem Mädchen gechattet haben, vor allem über die Gamer-Plattform Twitch. Seit Januar 2019 hätten die beiden konkrete Pläne geschmiedet, wo der Lehrer wohnen könnte, wenn er das Mädchen besuchen würde und welchen Sexpraktiken sie sich während seines Besuches widmen wollten. Der Mann soll dem Mädchen auch Fotos von seinem Penis geschickt haben.
Lehrer traft Mädchen wochenlang im Sommer
Am 31. Juli sei er dann von Deutschland nach Kalifornien geflogen und habe sich in dem Hotel in Brentwood eingemietet, in dem er wiederholt mit dem Mädchen geschlafen haben soll. Nach rund dreieinhalb Wochen wurde er am 25. August ebendort festgenommen. Die Mutter der inzwischen 15-Jährigen hatte laut Ermittlern an diesem Tag bei der örtlichen Polizei angerufen, weil sie befürchtete, ihre Tochter treffe in dem Hotel einen erwachsenen Mann.

Laut "Mercury News" gestand S. gegenüber der Polizei, mehrfach Sex mit dem Mädchen gehabt zu haben. Auch die 15-Jährige habe dies bestätigt und berichtet, S. Nacktfotos und ein Video von sich geschickt zu haben. Nach einem Bericht auf "Patch.com" soll sie den Behörden gegenüber angegeben haben, dass sie und S. eine Beziehung führten und sich lieben würden. Beide Nachrichtenportale berufen sich auf die Anklageschrift.
Seit Anfang August habe das Mädchen ihre Eltern getäuscht und stets behauptet, sie sei direkt nach der Schule ins Einkaufscenter oder würde am Wochenende bei Freundinnen übernachten. Ihre Mutter sei jedoch misstrauisch geworden und habe schließlich im Rucksack des Mädchens Bilder von S. und ihrer Tochter gefunden sowie eindeutige Hinweise darauf, dass die beiden Sex miteinander gehabt hätten.
Der nächste Gerichtstermin in dem Fall ist laut Terminkalender der Behörde am 29. Oktober. Dann soll entschieden werden, wann dem Mann der Prozess gemacht wird. Die Anklage wirft dem 31-jährigen Deutschen vor, in die USA gereist zu sein, um dort Sex mit einer Minderjährigen zu haben. Er wird ohne die Möglichkeit einer Freilassung auf Kaution festgehalten. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu 30 Jahre Haft.