Die Polizei hat den Mörder der achtjährigen Levke aus Cuxhaven gefasst. Es handelt sich um einen 31-Jährigen, der 1994 bereits versucht haben soll, eine Anhalterin zu vergewaltigen. Damals wurde er zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt, wie die Polizei auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Cuxhaven mitteilte. Der am Mittwochabend festgenommene Verdächtige habe bei Polizeivernehmungen ein "umfangreiches Geständnis" abgelegt. Die Haftrichterin erließ einen Haftbefehl wegen Mordes und schweren sexuellen Missbrauchs.
Die acht Jahre alte Levke war am 6. Mai in der Nähe ihres Wohnhauses in Cuxhaven-Altenwalde spurlos verschwunden. In einem Wald bei Attendorn (Kreis Olpe) in Nordrhein-Westfalen hatte ein Pilzsammler am 23. August die Leiche des Mädchens gefunden. Ende November hatte die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" ein Phantombild veröffentlicht. Danach ging die Polizei etwa 220 Hinweisen nach. Ermittler sagten am Donnerstag, der entscheidende Hinweis sei nach der ZDF-Sendung eingegangen, allerdings sei es kein Hinweis auf eine konkrete Tatbeteiligung gewesen.
Ermittler sprachen von einer erdrückenden Beweislast. Es gebe keinen begründeten Zweifel, dass es sich um den Mann handele, der Levke am 6. Mai in seinen Wagen lockte. Neben dem Geständnis gebe es "mehrere Indizien", die die Tatbeteiligung bestätigen. Der Festgenommene sei neben 1994 ein weiters Mal ins Visier der Ermittler geraten. 2000 soll er ein 17-jähriges Mädchen in sein Auto gelockt und gefesselt haben. Dieses Verfahren sei eingestellt worden.
"Meine Überzeugung ist: Wir haben ihn", sagte der Leiter der Sonderkommission Levke, Karsten Bettels, über den gefassten Mann, der zuletzt in Bremerhaven wohnte. Anfang 2005 solle Anklage erhoben werden. Der arbeitslose Installateur sei Vater von zwei Töchtern im Alter von 2 und 10 Jahren. Das ältere Kind lebe bei ihm.
Mit Betroffenheit aber auch Erleichterung haben die Menschen im sauerländischen Attendorn auf die Festnahme des mutmaßlichen Mörders der achtjährigen Levke reagiert. "Es ist gut, dass er gefasst ist, aber auch schlimm, wenn er wirklich mal hier gelebt haben sollte", sagte eine Spaziergängerin am Donnerstag in dem Waldstück am Biggesee, in dem Levke im August von einem Pilzsammler gefunden worden war.