Fehler der Polizei 14-jähriger mutmaßlicher Vergewaltiger flieht aus Jugendheim

Im Februar sollen mehrere Jugendliche ein Mädchen vergewaltigt haben. Da sie minderjährig und zuvor nicht auffällig waren, kamen sie statt in den Jugendknast ins Heim - doch zwei von ihnen flohen. Ein 14-Jähriger ist weiter auf der Flucht.

Schon zwei der Jugendlichen, die im Februar in Hamburg ein Mädchen vergewaltigt haben sollen, konnten vor der Polizei fliehen. Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, ist ein 14-jähriger Verdächtiger aus einer Einrichtung entkommen. Der Polizei wird nun ein Fehler vorgeworfen.

In einer Hamburger Wohnung war eine 14-Jährige erst betrunken gemacht und dann von drei jungen Männern vergewaltigt worden. Die Polizei hatte einen 21-jährigen Mann und drei Jugendliche festgenommen. Zwei von ihnen wurden aus der Untersuchungshaft in ein jugendgerichtliches Heim verlegt. Das ist üblich bei Minderjährigen, die zum ersten Mal auffällig geworden sind, war in diesem Fall aber offenbar ein Fehler: Beide ergriffen die Flucht aus der Unterbringung. Den 16-Jährigen konnte die Polizei schnell wieder fassen. Der 14-Jährige wurde noch immer nicht gefunden: Seit zehn Tagen schon soll er auf der Flucht sein. 

Jugendlicher floh noch am Tag der Einlieferung

Ein jugendgerichtliches Heim soll "eine stabilisierende Betreuung über Tag und Nacht, einen strukturierten Alltag und Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben ohne Straftaten" bieten, bis es zum Prozess kommt - so heißt es in einer Informationsschrift des Landesbetriebs Erziehung und Beratung. Doch der 14-Jährige kletterte noch am Tag seiner Einlieferung aus dem Fenster der Einrichtung in Lüneburg. Seit zehn Tagen suchen die Ermittler erneut nach ihm.

Der 16-jährige Tatverdächtige, der nach seiner Flucht wieder gefasst ist, befindet sich laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft inzwischen in Untersuchungshaft. 

Im Fall wird inzwischen übrigens nicht mehr wegen Tötungsabsicht, sondern wegen gefährlicher Körperverletzung des Opfers ermittelt. Ursprünglich war den jungen Männern noch ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen worden, da sie das nur leicht bekleidete Mädchen aus der Wohnung getragen und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt besinnungslos in einen Hinterhof gelegt hatten.

jen

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