Die Standseilbahn am Kitzsteinhorn war vor der Brandkatastrophe vom 11. November 2000 insgesamt 4.050 Meter lang. Davon verliefen 3.300 Meter unterirdisch. Die Gletscherbahn führte auf das 2.450 Meter hoch gelegene Alpincenter. Sie konnte 1.240 Menschen in der Stunde in das Ganzjahresskigebiet befördern. Die Fahrt von der Tal- zur Bergstation dauerte zwölf Minuten.
Standseilbahnen fahren wie gewöhnliche Bergbahnen auf Schienen, werden aber über ein Seil den Berg hinauf gezogen. Wie bei vielen Standseilbahnen gab es auch am Kitzsteinhorn zwei Wagengruppen, so genannte Garnituren, wobei die eine talwärts und die andere gleichzeitig bergaufwärts fuhr. Der Beschluss zum Bau erfolgte 1971, eröffnet wurde die Bahn am 21. März 1974. Renoviert und modernisiert wurde die gesamte Anlage im Juli 1994.
37 deutsche Urlauber unter den Toten
Das 3.203 Meter hohe Kitzsteinhorn ist Teil der Hohen Tauern in den österreichischen Alpen und liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Salzburg. Auf dem zwischen 2.450 und 3.029 Meter hoch gelegenen Gletscherskigebiet Alpincenter auf dem Schmiedinger Kees ist das ganze Jahr über Wintersport möglich. Beim Brand in der dorthin führenden Gletscherbahn kamen am 11. November 2000 insgesamt 155 Menschen ums Leben, darunter 37 deutsche Urlauber.
Von der Gemeinde Thörl führten die Gletscherbahnen Kaprun 1 und Kaprun 2 hinauf. Kaprun 1 ist eine Seilschwebebahn, die in drei Abschnitten in das Skigebiet führt. Bei Kaprun 2 handelte es sich um eine Standseilbahn, die so genannte U-Alpin. Dort kam es vor dreieinviertel Jahren zu der schweren Brandkatastrophe. Es war das zweite Unglück am Kitzsteinhorn im Jahr 2000: Im März kamen dort zwölf Menschen in einer Lawine ums Leben.
Im Dezember 2001 wurde am Kitzsteinhorn eine neue Anlage in Betrieb genommen. Der "Gletscherjet 1", der 21 Kabinen für jeweils 24 Personen umfasst, zählt zu den modernsten Seilbahnen der Welt. Die Bahn kann bis zu 1.800 Personen pro Stunde transportieren, 13 Stützen tragen das 52 Millimeter dicke Seil. Die Strecke von der Talstation bis zur knapp 2.000 Meter hoch gelegenen Bergstation ist rund 2,5 Kilometer lang.