US-Bundesstaat Kalifornien 14 Tote bei Schießerei nahe Los Angeles

Mit Sturmgewehren stürmten sie eine Sozialeinrichtung und schossen um sich: Bei der blutigen Attacke von mehreren Tätern starben in Kalifornien 14 Menschen. Nach einer Verfolgungsjagd erschoss die Polizei zwei Verdächtige.

In einer Behinderteneinrichtung im kalifornischen San Bernardino haben vermutlich mehrere Täter um sich geschossen. Nach neuesten Angaben der Polizei gab es mindestens 14 Tote. Weitere 14 Menschen seien nach vorläufigen Erkenntnissen verletzt worden, sagte der Polizeichef von San Bernardino, Jarrod Burguan. Die Fernsehsender Fox News und ABC hatten zunächst von zwölf Toten berichtet.

Eine Sprecherin der Loma Linda Universitätsklinik in der Nähe des Tatorts sagte, vier Verletzte seien in das Krankenhaus gebracht worden und drei seien auf dem Weg dorthin.

Von Polizei, Feuerwehr oder anderer offizieller Seite gab es zunächst keine detaillierten Angaben. Die Hintergründe, der genaue Hergang oder ein Motiv waren völlig unklar. 

Erster Alarm ging um 11 Uhr ein

1300 South Waterman Avenue, das Inland Regional Center. Eine staatliche Einrichtung, die sich um Behinderte kümmert. Um 11.00 Uhr (Ortszeit) geht der erste Anruf bei der Polizei ein.

Kurz darauf kreisen Hubschrauber über dem Komplex, die Polizei fährt ein Großaufgebot auf, sichert das Gebiet weitläufig ab. Auch gepanzerte Fahrzeuge werden aufgefahren. Hilfskräfte leisten Erste Hilfe. Die Polizei weist die Anwohner an, auf keinen Fall auf die Straße zu gehen.

Nach Angaben des Fernsehsenders ABC sollen bis zu drei Schützen mit Gewehren bewaffnet gewesen sein. Der oder die Täter flohen in einem schwarzen Wagen, bestätigte die Polizei. Andere Quellen hatten zuvor berichtet, der oder die Täter seien noch länger in dem Gebäude gewesen. Der Ort des Geschehens liegt etwa eine Stunde östlich vom Zentrum Los Angeles.

Offenbar auch Schüsse außerhalb des Gebäudes

Unter strahlender Sonne trafen vor dem Komplex rasch immer mehr Angehörige von Menschen ein, die in dem Gebäude arbeiten. Ein Mann berichtete bei CNN, seine Tochter habe sich in ihrem Büro eingeschlossen. Weinend sagte er: "Ich habe mit ihr telefoniert, sie hat sich unter ihrem Schreibtisch versteckt."

Ein anderer Mann sagte bei CBS am Telefon, seine Frau habe sich retten können. "Es geht ihr gut, Gott sei dank. Unglaublich das alles, absolut gespenstisch."

Eine Frau erklärte am ganzen Körper zitternd, die Schüsse seien auch außerhalb des Gebäudes gefallen. Brandon Hunt, Mitarbeiter des Zentrums, sagte: "Die Kollegen haben sich in Büros und Schränken versteckt." Das Geschehen spielte sich nach seiner Darstellung hauptsächlich in der Aula des Gebäudes ab. 

Schwerbewaffnete Polizisten sicherten das Gelände

Schwerbewaffnete Polizisten sicherten das Gelände. Sie begleiteten mehrere Gruppen von Menschen, die mit erhobenen Händen das Gebäude verließen.

Im Inland Regional Center wird die Betreuung von Menschen mit Entwicklungsverzögerungen koordiniert. Die mehr als 670 Mitarbeiter bieten Programme für 30.000 Menschen an - vom Neugeborenen bis hin zu Senioren.

Der Gebäudekomplex ist gesichert, wer hinein will, braucht normalerweise eine Magnetkarte als Hausausweis. Seit einem Jahr gibt es für die Angestellten auch Training im Umgang mit Amokschützen, wie eine Mitarbeiterin dem Sender CNN erzählte.

US-Präsident Barack Obama ließ sich laufend über die Ereignisse informieren, wie das Weiße Haus mitteilte. Beinahe alle Kandidaten des laufenden Präsidentschaftswahlkampfs äußerten sich auf Twitter oder in anderen Medien.

AFP
kis/mod

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