Kindesmissbrauch Pfarrer wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Ein katholischer Priester soll sich mehrfach an einem elfjährigen Ministranten vergangen haben. Jetzt steht der Mann wegen schweren Kindesmissbrauchs in Regensburg vor Gericht. Der Anwalt des 40-Jährigen kündigte ein Geständnis an.

Der ehemalige Pfarrer von Riekofen muss sich heute wegen schweren Kindesmissbrauchs vor dem Regensburger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem einschlägig vorbestraften Geistlichen vor, sich im Laufe von zwei Jahren 22 Mal an einem Ministranten aus seiner Pfarrei vergangen zu haben, der zu Beginn der Übergriffe erst elf Jahre alt war. Der Anwalt des 40-jährigen katholischen Pfarrers kündigte bereits ein Geständnis an, weshalb noch im Laufe des Tages mit einem Urteil zu rechnen ist.

Vermutlich vermindert schuldfähig

Als Zeugen sind eine Ermittlerin und ein Sachverständiger geladen. Dem Opfer werde wegen des angekündigten Geständnisses höchstwahrscheinlich eine Aussage erspart bleiben, erklärte ein Gerichtssprecher. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Pfarrer erheblich vermindert schuldfähig ist und ohne Therapie eine erhebliche Wiederholungsgefahr von ihm ausgeht.

Der Mann war bereits im Juli 2000 vom Amtsgericht Viechtach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt worden. Ein Jahr darauf war er jedoch schon wieder als Seelsorger in Riekofen tätig. Derzeit ist er in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller war wegen des Falles unter Druck geraten, lehnte aber jede Mitverantwortung ab.

DPA
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