Stausee bei Las Vegas Jahrzehntealter Mordfall: Leiche im Fass könnte Opfer der Mafia sein

Das Fass, in dem die Leiche im Lake Mead bei Las Vegas gefunden wurde
In den sozialen Medien wurden Fotos von dem Fass mit der Leiche veröffentlicht. Fundort ist ein schlammiger Teil am Lake Mead bei Las Vegas.
© Screenshot Twitter
Die extreme Dürre bei Las Vegas könnte der Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. Jetzt wurde eine Leiche in einem Fass entdeckt – sie ist vermutlich Jahrzehnte alt.

In der Gegend von Las Vegas ist es derzeit so trocken, dass die Pegelstände in einem wichtigen Stausee stark gesunken sind. Das ist nicht nur bedrohlich für Millionen von Menschen, die aus dem Lake Mead mit Trinkwasser versorgt werden – es könnte auch Folgen für die Aufklärung von Verbrechen haben, die vor Jahrzehnten begangen wurden.

Am vergangenen Sonntagnachmittag entdeckte ein Ehepaar bei einer Bootstour über den See ein verrostetes Fass, das im Ufer im Schlamm steckte. Weil das Fass schon halb durchgerottet war, gab es den Blick auf seinen gruseligen Inhalt frei: Knochen, die offenbar zu einer menschlichen Leiche gehörten.

Mordopfer aus dem See bei Las Vegas – vermutlich steckte die Mafia dahinter

Die rasch herbeigerufene Polizei bestätigte, dass menschliche Knochen im Fass lagen. Lokale Medien zitieren Ermittler mit der Aussage, es handele sich vermutlich um eine Person, die vor mehreren Jahrzehnten ermordet wurde – möglicherweise in den 80er Jahren.

Blick aus der Luft auf den Lake Mead bei Las Vegas
Blick aus der Luft auf den Lake Mead bei Las Vegas, das Gewässer ist durch die Dürre der vergangenen Jahrzehnte stark geschrumpft
© Phil Bird / Picture Alliance

Gegenstände, die im Fass gefunden wurden, könnten vielleicht bei der Identifizierung helfen. Man gehe jetzt alte Vermisstenfälle durch und hoffe, fündig zu werden. "Das sieht nach einem sehr schwierigen Fall aus", sagte der Ermittler Ray Spencer von der Polizei in Las Vegas der Nachrichtenseite "8newsnow.com".

Die Beamten gehen sogar davon aus, dass dies nicht der einzige Fall bleiben wird. Denn im damaligen Las Vegas, einer Hochburg des Organisierten Verbrechens, wurden zahlreiche Morde verübt. Oftmals, so heißt es in der Berichterstattung zu dem aktuellen Fall, hätten die Mörder ihre Opfer in dem tiefen Gewässer des Stausees versenkt.

Was die Killer nicht ahnen konnten, sei die extreme Dürre gewesen, die seit Jahrzehnten in der Gegend herrscht und den See immer weiter austrocknet. Bereiche, die früher mitten im Lake Mead lagen, sind heute das Ufer.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Deshalb schätzen die Ermittler auch, dass das Fass an der Stelle freigelegt wurde, wo es ursprünglich versenkt worden war. Vermutlich seien die Mörder damals mit einem Boot auf den See gefahren und hätten das Fass mit der toten Person ins Wasser geworfen. Das Fass habe sich vermutlich im Laufe der Jahrzehnte nicht bewegt, sondern sei lediglich wegen der sinkenden Pegelstände gefunden worden, schätzt die Polizei.

Ermittler Spencer sagte örtlichen Medien, man versuche, auch aufgrund des Zustandes des Fasses wissenschaftlich zu klären, wie alt es ist. "Derzeit versuchen wir, das Opfer zu identifizieren", sagte Spencer und gab sich ziemlich sicher: Die Tat sei vermutlich vor etwa 40 Jahren begangen worden.

Der Stausee Lake Mead – der größte in den USA – hatte den Berichten zufolge in den 1980 Jahren einen wesentlich höheren Stand als derzeit. Bis heute werden 25 Millionen Menschen aus dem Gewässer mit Trinkwasser versorgt. Wegen der vielen Mafia-Verbrechen in der Hochzeit der Organisierten Kriminalität im Spieler-Paradies Las Vegas stellen sich die Ermittler darauf ein, dass der Fund vom Sonntag nicht die einzige gruselige Entdeckung bleiben wird.

Quellen: CNN, "Reviewjournal.com" / mit Material von dpa

PRODUKTE & TIPPS