Die Polizei hat einen 18-jährigen Mann festgenommen, der sein zwei Monate altes Baby fast totgeschlagen hat. Der junge Vater aus Pfullendorf (Baden-Württemberg) habe die Misshandlung des Säuglings zugegeben, teilte die Polizei mit. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Der Mann habe gestanden, dem schreienden Baby einen "wuchtigen Faustschlag gegen den Hinterkopf" verpasst zu haben, weil er es nicht beruhigen konnte.
Die erst 16 Jahre alte Mutter des Kindes alarmierte nach dem Vorfall in der vergangenen Woche ihre Hebamme. Sie stellte dann bei einem Besuch den bedrohlichen Zustand des Kindes fest. Mit dem Rettungshubschrauber wurde es sofort in die Kinderklinik nach Ravensburg geflogen. Das Baby erlitt schwerste Schädelverletzungen. Sein Zustand habe sich zwar stabilisiert, es besteht nach Angaben der Polizei aber nach wie vor Lebensgefahr.
Die Ärzte stellten neben den frischen Verletzungen auch ältere Rippenbrüche fest. Da die Mutter die Verletzungen nicht erklären konnte, erstatteten die Ärzte am Freitag Anzeige. Am Tag darauf nahm die Polizei den Vater fest, der die Tat zunächst leugnete.
Nach Angaben des Landratsamtes Sigmaringen wohnte die 16-Jährige mit dem Baby bei ihrer Mutter. Mit dem Vater war sie nicht verheiratet. Das Jugendamt hatte ihr bereits im April einen Routinebesuch abgestattet. Dabei habe es "keinen Anlass zur Sorge und keine Hinweise auf eine nicht ordnungsgemäße Betreuung" gegeben, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. "Das ist für uns genauso überraschend und schrecklich wie für alle anderen."