München "Was erwarten die denn jetzt? Dass wir aufhören?": Klimakleber blockieren trotz Verbotes Straße

Zwei Klimaaktivisten haben sich mit Leim übergossen und auf eine Münchner Straße gesetzt
Blockadeversuch trotz Nieselregen und Kälte: Zwei Klimaaktivisten haben sich mit Leim übergossen und auf eine Münchner Straße gesetzt.
© Peter Kneffel / DPA
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"Wir versinken lieber im Kleber als in der Flutkatastrophe" – unter diesem Motto haben sich am Mittwochvormittag zwei Aktivisten der Letzten Generation eingekleistert und Teile des Münchner Altstadtrings blockiert. Außerdem stellten sie ein großes Kleberfass auf. Die Aktion war die erste nach den Wohnungsdurchsuchungen am Dienstag. Die Staatsanwaltschaft Neurupppin wirft Mitgliedern der Gruppe "Bildung einer kriminellen Vereinigung" vor. Micha Frey aus München dazu: "Wir haben natürlich auch schon etwas damit gerechnet, dass der Staat reagieren wird, weil wir es jeden Tag immer offensichtlicher machen, wie er versagt. Wie der Staat und die Regierung versagt ihre Pflicht zu tun und unser Leben zu schützen. Und jetzt, die Hausdurchsuchungen sind eben ein klarer Einschüchterungsversuch. Aber es ist natürlich auch klar, dass das nicht funktionieren wird, denn was erwarten die denn jetzt? Dass wir jetzt aufhören?"
In München gilt noch bis zum 8. Januar 2023 eine Allgemeinverfügung zur präventiven Gefahrenabwehr. Im gesamten Stadtgebiet sind sämtliche Versammlungen in Zusammenhang mit Klimaprotesten in Form von Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmende auf der Straße festkleben, verboten – sofern die versammlungsrechtliche Anzeigepflicht nicht eingehalten wurde. Für Aktivist Micha Frey ist das kein Grund, die Proteste zu beenden: "Wir haben heute hier mit Kleister und Kleber uns eben wieder auf die Fahrbahn gesetzt, weil wir eben stören müssen. Weil wir einen Stopp im Alltag und in unserem 'Weiter so' brauchen. Weil wir ja auch eigentlich alle wissen, dass dieses 'Weiter so' uns in die Katastrophe führt." Seit der vergangenen Woche sitzen nach Angaben der Pressestelle der Letzten Generation neun Aktivistinnen und Aktivisten in Bayern in Präventivhaft, einige bis voraussichtlich Anfang Januar 2023. Auf einem am Boden ausgelegten Plakat kündigten die Aktivisten weitere Protestaktionen an.
Zwei Klimakleber haben sich in München mit Kleister übergossen und Teile des Altstadtrings blockiert. Das Verbot solcher Aktionen durch die Stadtverwaltung ist für den Aktivisten Micha Frey kein Grund, die Proteste zu beenden.

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