Nach der tödlichen Schießerei in Rüsselsheim sitzen drei Verdächtige in Haft. Nach zwei mutmaßlichen Tatbeteiligten wird weiter gefahndet, sagte Ger Neuber von der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Die Ermittler werfen den Inhaftierten im Alter von 24, 28 und 30 Jahren Mord vor. Drei andere vorläufig Festgenommene wurden am Donnerstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie gehören nach den Erkenntnissen zwar zu den verfeindeten türkischen Gruppen, waren an dem Schusswechsel am Dienstagabend vor der Eisdiele in der Rüsselsheimer Fußgängerzone aber wohl nicht beteiligt.
Bei dem Blutbad wurden drei Menschen getötet, darunter eine unbeteiligte 55 Jahre alte Griechin. Die beiden anderen Toten sind zwei 26 und 29 Jahre alte Männer. Die Ermittler gehen inzwischen nicht mehr von Angreifern und Angegriffenen aus, sagte Neuber am Freitag, ohne dies zu erläutern.
Gegen den 31-jährigen Türken aus Wiesbaden, der bei dem Blutbad schwer verletzt wurde, gab es zunächst noch keinen Haftbefehl. Zunächst sollten weitere Ermittlungsergebnisse abgewartet werden, sagte Neuber. Der Mann liegt noch im Krankenhaus und wird dort von der Polizei bewacht. Als Motiv für die Bluttat vermuten die Ermittler gekränkte Ehre nach Streitereien zwischen den beiden Banden vor einer Mainzer Diskothek am vergangenen Wochenende.