Gertrut Ferrari war erst 18 Jahre alt, als sie ihren Sohn Werner am 26. Dezember in Basel auf die Welt brachte. Weil sie offenbar überfordert war mit einem kleinen Kind, lebte er in seinen ersten vier Jahren bei seiner Großmutter.
Viel Liebe wurde dem Jungen aber offenbar nicht entgegen gebracht. Als er wieder bei seiner Mutter leben sollte, wurde er von dieser verprügelt und vernachlässigt. Dieser schlechte Start ins Leben ging an Ferrari nicht spurlos vorbei. Schon früh wurde er verhaltensauffällig, legte Brände und verübte weitere kleine Straftaten.
Ärzte diagnostizierten bei ihm eine schizoide Kontaktarmut, mangelnde Anpassungsfähigkeit, eine Persönlichkeitsstörung, mindere Intelligenz und psychopathische Züge.
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Im August 1971 ermordete Ferrari sein erstes Opfer. Er erwürgte den zehnjährigen Daniel S., den er zuvor von einem Fest entführt hatte.
Ferrari erkundigte sich schon schnell nach dem Verbleib des Jungen, obwohl Daniel bis dahin noch nicht vermisst wurde. Mit seinen Nachfragen verriet er sich selbst. Er gestand den Mord und wurde zu 12 Jahren Haft im Zuchthaus verurteilt.
Ein Experte schloss zu dieser Zeit nicht aus, dass Ferrari eine ausgeprägte pädophile Veranlagung habe. Trotzdem wurde er nach acht Jahren Zuchthaus als "geheilt" entlassen.
Sein Modus Operandi war immer gleich
Es dauerte nur vier Jahre, bis Ferrari sein nächstes Opfer tötete. 1983 bot dem zehnjährigen Benjamin an, ihn nach Hause zu fahren. Er erwürgte den Jungen.
Sein nächster Mord: Am 7. September 1985 lockte er den sechsjährigen Daniel von einem Dorffest weg und erwürgte ihn. Weitere zwei Jahre später lockte er 1987 den zehnjährigen Christian von einem Volksfest weg und erwürgte ihn.
1989 sprach er auf einem Dorffest zwei Mädchen an, die schließlich mit ihm das Fest verließen. Eins der Mädchen schickte er zurück. Fabienne, das andere Mädchen, fand man am nächsten Tag erdrosselt an einem Waldrand.
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Fabiennes Freundin konnte Ferrari genau beschreiben. Er wurde 1989 in seiner Wohnung verhaftet und das Mädchen identifizierte ihn auf einem Foto. Im Gefängnis gestand Ferrari ein Teil seiner Taten, zog die Geständnisse aber jedes Mal wieder zurück.
Ferrari wurde zudem verdächtigt, ein weiteres Mädchen Namens Ruth getötet zu haben. Auch diese Tat bestritt er. Dennoch verurteilte ihn das Gericht an den Morden von fünf Kindern: Christian, Daniel, Benjamin, Fabienne und Ruth. Ferrari wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe im Zuchthaus verurteilt, wo er sich bis heute als einer der bekanntesten Gefängnisinsassen der Schweiz befindet.