Mit Schuhleisten beschwert Identität des Toten von Helgoland seit 1994 unklar – nun gibt es neue Hinweise

Einer fotografischen Gesichtsrekonstruktion zufolge dürfte der 1994 bei Helgoland gefundene unbekannte Tote zu Lebzeiten so ausgesehen haben
Einer fotografischen Gesichtsrekonstruktion zufolge dürfte der 1994 bei Helgoland gefundene unbekannte Tote zu Lebzeiten so ausgesehen haben
© Hew Morrisson/Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
1994 trieb ein Toter in der Nordsee vor Helgoland. Weil seine Identität noch immer nicht geklärt ist, wenden die Ermittler sich wieder an die Öffentlichkeit. Erste neue Erkenntnisse haben sie schon.

Er war mit Schuhleisten aus Gusseisen beschwert und trug eine Krawatte. 1994 hatte ein Schiff des damaligen Bundesgrenzschutzes See (heute Bundespolizei See) westlich von Helgoland einen unbekannten Toter geborgen. 28 Jahre später ist dessen Identität noch immer unklar – weswegen die Ermittler sich noch einmal an die Öffentlichkeit wenden.

Gesucht wurden Hinweise zu den Schuhleisten oder der Krawatte, teilten die Polizeiinspektion Wilhelmshaven und die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Mittwoch mit. Die Schuhleisten seien wahrscheinlich für Reparaturarbeiten an Damenschuhen genutzt worden, sie stammen aus den 20er oder 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Krawatte wurde im englisch- und französischsprachigen Raum vertrieben. Ob sie von bestimmten Organisationen benutzt wurde, sei unklar.

Hinweise auf die Krawatte des Toten von Helgoland

Bei der Polizei sind bislang mehr als 50 Hinweise eingegangen, wie es weiter hieß. Diese bezögen sich größtenteils auf die Krawatte. Bei weiteren forensischen Untersuchungen nach der Exhumierung im Dezember 2021 konnte den Angaben zufolge ein vollständiges DNA-Profil isoliert werden. Damit bestehe die Möglichkeit eines Vergleichs mit entsprechenden Daten aus nationalen und internationalen Datenbanken. Diese Abgleiche liefen momentan, internationalen Datenbanken.

Bei der Identifizierung des Unbekannten werden die Ermittler unter anderem auch von der Polizeiakademie Niedersachsen und den britischen Universitäten Staffordshire und Plymouth Marjon unterstützt. In Großbritannien wurde eine fotografische Gesichtsrekonstruktion des unbekannten Toten erstellt, die veröffentlicht wurde.

DPA · AFP
tkr

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