Die Gewerkschaft hat zu einem Warnstreik zwischen 03.00 und 11.00 Uhr am Freitag aufgerufen. Die Bahn rechnet mit massiven Beeinträchtigungen. Passagiere in Berlin äußerten am Mittwoch Frust und Verständnis.
Video EVG-Streik bremst Reisende am Freitag aus

STORY: Der nächste Streik im Bahnverkehr steht bevor. Die Gewerkschaft EVG hat ihre Beschäftigten dazu aufgerufen, am Freitagmorgen zwischen 03.00 und 11.00 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Deutsche Bahn rechnet mit massiven Ausfällen, vor allem im Fernverkehr. Bei Reisenden am Berliner Hauptbahnhof gab es nach der Ankündigung am Mittwoch gemischte Reaktionen. O-ton Passagier Herr Rauber: "Also ich finde es etwas überzogen, weil das Angebot war schon entgegenkommend und beide Seiten müssen ja sich entgegenkommen." O-ton Passagierin Sabine: "Das ist korrekt. Nur für alle anderen, die natürlich so wie wir heute in Urlaub fahren wollen, dann am Freitag schlecht dran sind. Und das ist das Ungünstige daran. Ansonsten finde ich es völlig okay. Man muss ja heute für sein Recht kämpfen, sonst kriegt man ja nix." O-ton Passagier Michael Hoffmann: "Es wäre wohl ein schlechter Streik, wenn man keinen Druck aufbauen könnte. Wie gesagt, ich bin für Streikrecht und dann nehme ich das auch mal in Kauf." Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, kritisierte den Warnstreik als "unnütz" und forderte die Gewerkschaft auf, eine Lösung am Verhandlungstisch zu erreichen. Hier wolle der Konzern ein bahnspezifisches Angebot auf Grundlage der Schlichtungsempfehlung im öffentlichen Dienst vorlegen. Dies lehnt die EVG allerdings ab. Cosima Ingenschay vom Tarifvorstand der Gewerkschaft sagte, bislang gebe es noch kein verhandlungsfähiges Angebot. Neben Bahnreisenden müssen sich auch Fluggäste erneut auf Beeinträchtigungen einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Luftsicherheitspersonal an den Flughäfen Köln/Bonn, Hamburg und Düsseldorf für Donnerstag und Freitag zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen.