Die Währungshüter hoben den Leitzins am Donnerstag um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 Prozent an. Im Kampf gegen die Inflation sieht sich die Europäische Zentralbank für ein langes Spiel gerüstet.
Video EZB drosselt Zinserhöhungstempo

STORY: Die Europäische Zentralbank verringert das Tempo auf ihrem Zinserhöhungskurs. Die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde beschlossen am Donnerstag wie erwartet, den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr zweieinhalb Prozent anzuheben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, wurde im selben Umfang auf zwei Prozent erhöht. Es ist bereits die vierte Zinsanhebung der Euro-Wächter in Folge. Noch im September und Oktober hatten sie die Sätze in Riesenschritten um jeweils 0,75 Prozentpunkte nach oben gesetzt. Lagarde stellte weitere Anhebungen in Aussicht. "Wir sind insbesondere der Ansicht, dass die Zinssätze noch deutlich und stetig steigen müssen, um ein Niveau zu erreichen, das ausreichend restriktiv ist, um eine baldige Rückkehr zu unserer mittelfristigen Inflationszielmarke von zwei Prozent zu gewährleisten." Zuletzt hatte sich die Inflation im Euro-Raum erstmals seit Mitte 2021 leicht abgeschwächt. Die Teuerungsrate sank im November auf 10,0 Prozent nach 10,6 Prozent im Oktober. Die EZB stellte zudem in Aussicht, dass sie den Abbau ihrer durch die jahrelangen Anleihenkäufe angeschwollenen Notenbankbilanz ab Anfang März in Angriff nehmen will. Diese ist inzwischen auf 8,5 Billionen Euro angewachsen.