Zum nunmehr 75. Mal hat die Messe am Mittwoch ihre Tore für Schreibende und Lesende geöffnet. Einmal mehr soll die weltgrößte Bücherschau dabei Autorinnen und Autoren sowohl mit Verlagen als auch mit dem Publikum zusammenbringen.
Video Frankfurter Buchmesse im Schatten der Nahost-Krise

STORY: Die jüngste Eskalation in Nahost überschattet auch den Auftakt zur Frankfurter Buchmesse. So hatte das überwiegend muslimische Malaysia am Dienstag angekündigt, der Veranstaltung fern zu bleiben. Grund ist die Verschiebung der Verleihung des "Liberaturpreises" an die palästinensische Autorin Adania Shibli nach Antisemitismus-Vorwürfen. Messe-Direktor Juergen Boos verteidigte die Verschiebung: "Wir haben zwei Schwerpunkte. Das eine ist die Vielfalt, die positive Kontroverse, die Dialektik, die Auseinandersetzung. Das andere ist, Elias Canetti hat das mal 'Hetzmasse' hat genannt. Ja, ich will auch Autorinnen hier vor dieser Hetzmasse schützen. Und deswegen war es mir wichtig, zusammen mit der Litprom, dem Organisator der Hetzmasse keine Bühne zu bieten." Zum nunmehr 75. Mal hat die Buchmesse in Frankfurt am Mittwoch ihre Tore für Schreibende und Lesende geöffnet. Einmal mehr soll die weltgrößte Bücherschau dabei Autorinnen und Autoren sowohl mit Verlagen als auch mit dem Publikum zusammenbringen. Besonderer Gast ist in diesem Jahr Slowenien. "Wir haben natürlich eine riesige Vielfalt, wie jedes Jahr, insbesondere unser Gastland, ein kleines Land in Mitteleuropa, das aber Stimmen mitbringt, also Poesie mitbringt, die wir so noch nicht erlebt haben. Aber wir haben natürlich, was mich sehr freut, Salman Rushdie hier, eine große politische Stimme, einer der größten Autoren, den es auf der Welt gibt. Und auf der anderen Seite haben wir auch Otto Waalkes hier. Also das ist, glaube ich, die bunte Frankfurter Buchmesse." Dabei ginge es immer um Menschlichkeit, so Boos. Im Zentrum stünde die menschliche Begegnung. Erst recht in Krisenzeiten. Die Buchmesse geht noch bis einschließlich Sonntag. Am Wochenende hat sie auch für das breite Publikum geöffnet.