Video Hamburg: Faeser fordert strengere Kontrollen von Waffenhaltern

Video: Hamburg: Faeser fordert strengere Kontrollen von Waffenhaltern
STORY: Blumen für die Opfer. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am Ort des mutmaßlichen Amoklaufs in Hamburg am Freitagnachmittag ihre Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Hier war am Donnerstag ein bewaffneter Mann in ein Gemeindehaus der Zeugen Jehovas eingedrungen und hatte dort mehrere Menschen getötet. "Es ist kaum in Worte zu fassen was hier Furchtbares passiert ist. Was ein Täter mit diesem Amokflauf anrichten konnte, ist wirklich grauenvoll. Und ich bin tief bewegt von dem, was mir gerade berichtet wurde. Ich bin aber auch sehr beeindruckt, wie großartig dieser Einsatz hier funktioniert hat. Ich finde es eine großartige Leistung der Hamburger Polizei, insbesondere auch der besonderen Einheit der WFB, die so schnell hier vor Ort waren und durch ihr umsichtiges Handeln und durch ihr schnelles Handeln vielen Menschen das Leben retten konnten." Faeser sprach sich in der Hansestadt für strengere Kontrollen von Waffenhaltern aus. "Es ist klar, dass Handlungsbedarf besteht bei einem besseren Austausch zwischen Behörden und auch in der Frage der Überprüfbarkeit, insbesondere der psychischen Belastung. Deswegen habe ich mich auf den Weg gemacht, diesen Gesetzentwurf zu machen." Nach Angaben des Polizeipräsident von Hamburg Ralf Martin Meyer hatte die Polizei einige Zeit vor der Tat ein anonymes Hinweisschreiben erhalten. Darin habe eine Person darum gebeten, zu überprüfen, ob der spätere Täter Philipp F. rechtmäßig im Besitz von Waffen sei und dem Verdacht einer psychischen Erkrankung nachzugehen. Bei einer Überprüfung in dessen Wohnung im Februar seien aber keine Verstöße festgestellt worden. Es gibt nach mehreren Anschlägen in Deutschland seit längerem eine Diskussion über ein schärferes Waffenrecht. Am Mittag hatte sich auch Michael Tsifidaris zu der Tat geäußert. Er ist Sprecher der Zeugen Jehovas in Norddeutschland. "Ohne jetzt Details nennen zu dürfen, die aus unserer seelsorgerischen Arbeit natürlich vertraulich behandelt werden müssen, können wir Ihnen sagen, dass sich dort dramatische Szenen abgespielt haben und die Menschen versucht haben, sich gegenseitig zu schützen, soweit es ihnen irgendwie in dieser Situation möglich gewesen ist." Der Täter wurde als der 35-jährige Philipp F. identifiziert, ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas. Auch ihn hatte die Polizei am Tatort tot aufgefunden. Der Schütze tötete vier Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 33 und 60 Jahren. Außerdem wurde durch die Schüsse ein ungeborenes Kind im Leib seiner Mutter tödlich verletzt. Weitere Menschen wurden teils schwer verletzt.
Die Bundesinnenministerin war am Freitag nach Hamburg gekommen, um am Tatort Blumen niederzulegen und mit Einsatzkräften zu sprechen.

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