Zu Wochenbeginn sollen fast alle Corona-Maßnahmen in England aufgehoben werden.
Video Johnson in Corona-Isolation

Der britische Premierminister Boris Johnson begibt sich nach einem Treffen mit seinem an Covid-19 erkrankten Gesundheitsminister Sajid Javid für zehn Tage in Isolation. Das Büro des Premiers teilte mit, Johnson und sein Finanzminister seien von der landesweiten Corona-Warn-App alarmiert worden. Nur wenige Stunden zuvor hatte die Regierung noch mitgeteilt, beide Politiker würden an einem Pilotprojekt teilnehmen und wollten statt in Selbstisolation zu gehen sich täglich auf das Virus testen lassen und ihre Arbeit fortsetzen. Diese Ankündigung stieß auf Kritik von Opposition und Öffentlichkeit. Derzeit sitzen Hunderttausende Britinnen und Briten zu Hause, nachdem sie vom Nationalen Gesundheitsdienst NHS wegen Kontakts mit einer infizierten Person zu einer zehntägigen Quarantäne verpflichtet wurden. Zu Wochenbeginn sollen fast alle Corona-Maßnahmen in England aufgehoben werden - obwohl die Infektionszahlen derzeit drastisch ansteigen. Zum ersten Mal seit März 2020 dürfen etwa Diskotheken wieder öffnen, in Innenräumen müssen keine Masken mehr getragen werden. Die Regierung rechtfertigt die Lockerungen mit der hohen Impfquote. Inzwischen haben 88 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich eine erste Impfung erhalten. Knapp 68 Prozent sind bereits zwei Mal geimpft. Die Verbindung zwischen Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen sei nicht mehr so stark wie früher, hieß es.